Europa und Asien : oder Der Mensch und das Wandellose : Sechs Bücher wider Geschichte und Zeit

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griitsturnkünstler. Die Zusammenhänge der sachlichen Werke ) und Werte mit dem sie zeigendem ind speisendem Leben sind / so äußerlich, daß auch das Beste-dieser Geisteswelt mehr ’ erarbeitet als erbiitet, mehr gekonnt als urnotwendig dar-

os erscheint. —"Es"gibt zweifellos heute viele Menschen, weiche Bücher schreiben mit ihrem Herzblut, aber wenige, a Blut diese Bücher schreibt. Darum feiern die ‚Schaffenden‘ in ihrem Schaffen immer Sonntag und machen so viel Wesens von ihren ‚Werken‘, während es doch eigentlich schmachvoll und beschämend ist, durch geistige Werke mehr zu vermögen, als man durch sein eigenstes Wesen eben vermag.

Einer der begabtesten deutschen Die beginnt eine seiner schönsten Oden mit den Worten:

‚Schon naht ‘die schmerzliche Stunde der Geburt, Da er sich selbst gebiert, der hinfällige Mensch.‘

Aber grade Das ist ja das Verbrechen all dieser ‚schafienden Menschen‘, daß sie in Werken erst sich selber gebären, statt naturgleich sich selber zu offenbaren. Denn es ist das Muß zwar nicht des schaffenden, wohl aber schöpferischen Lebens, daß es göttlich unbekümmert, naiv und ohne Gedanken an künftige Folge oder Wirkung sich selber darreicht. All das bewußte Formen, Werken und Wollen steigert nur sich selber aus der Natur heraus und macht mehr aus sich als das lebende Blut eben hergibt; einer Katze gleich, welche dreimal so viel zu fressen vermag, als sie selber schwer ist.

Herzzerreißend ist es, wie auch die natürlichsten und einfältigesten Gaben wachgemacht und ins Bewußtsein gedrängt werden, um dann als Leistung und Verrichtung ausgenützt zu werden; wie alle Unschuld und Naivität des Lebens zerstört wird auf diesem großem Jahrmarkt der Eitelkeiten, wo jeder einen jeden belauert, um irgend welche Wirkung zu erschinden oder Überlegenheitsgefühlchen einzuheimsen. — Lauscht man in die Gespräche dieser ‚geistigen Menschen‘, handele es sich nun um Gelehrte oder um Dichter, Schriftsteller, Künstler oder gebildete Laien, so erstaunt man immer wieder, welch breiten Raum im Bewußtsein ihrer aller einnimmt die Sachlichkeit ihrer Betriebe, so daß sie nie in den Sachen leben, sondern immer nur b ei diesen Sachen sind, etwa bei der Frage, ob Bücher oder Bilder oder andere Werke ‚gut‘ seien oder ‚schlecht‘. Du lieber Himmel! was kommt zuletzt an auf