Geschichte der neuesten Zeit 1789 bis 1871

Territorialmandate. TT

uatenanfertigung nöthigen Maſchinen verbrannt. Das Direktorium fündigte die Ausgebung eines neuen Papiergeldes, Territorialmandate genannt, an. Es wurden alsbald für 2400 Mill. Fr. Territorialman= date in Umlauf geſezt. Das Geſeß vom 18. März 1796 (28. Ventoſe des Jahres TV) verordnete ihre Annahme bei Privatzahlungen wie in den öffentlichen Kaſſen, hypothecirte ſie auf die no< unverkauft gebliebe= nen Nationalgüter, und bedrohte diejenigen, welche gegen ſie öffentlich ſprechen, ſchreiben oder ſie ſonſt in Verruf bringen würden, mit gericht= licher Verfolgung. Da man aber wußte, daß das kurſirende Papiergeld ſcon ſeit Jahren von aller Sicherheit entblößt war, und da auf der Zu= rü>weiſung der Territorialmandate nicht, wie bei den Aſſignaten unter der Schre>ensherxſchaft, die Todesſtrafe ſtand, ſo weigerten ſich die Pro= ducenten in den meiſten Fällen, dieſelben anzunehmen. Sie floſſen, als Steuerentrichtung, in die Staatskaſſen zurü>, die ſih mit Bergen werth= loſen Papiergeldes anfüllten. Das Direktorium ſelbſt war genöthigt, manche ſeiner Ausgaben, namentlich für die Verpflegung von Paris, mit baarem Gelde zu beſtreiten. Ende Oktober 1796 galten 3 Franken in Metall ſo viel wie 100 Franken in Territorialmandaten. Eine große finanzielle Erſchütterung war unvermeidlich geworden, wurde aber von dem ſi< wieder mit aller Macht erhebenden Kriegsſturm übertönt.

7. Kriegsereigniſſe der Fahre 1796 und 1797 bis zu den Friedensprâliminarien von Leoben.

Frankreichs Stellung zum Auslande war jetzt ſehr verſchieden von der von 1792, beim Ausbruch des allgemeinen Krieges, geworden. Spanien, Preußen , das nördliche Deutſchland hatten ſi von der Koalition lo8geſagt. Belgien war mit der ſiegreichen Republik vereinigt, und Holland von ihr abhängig geworden. England vermochte, nachdem es ſi in den Niederlanden in vergeblichen Kämpfen erſchöpft hatte, Frankrei nur zur See und in den Kolonieen, wo aber nie die entſcheidenden Würfel über das Geſchi> Europa's fallen konnten, zu bekämpfen. Oeſter= reich, von dem übrigen Deutſchland, mit Ausnahme einiger ſüddeutſchen Staaten, verlaſſen, mußte ſeine Macht theilen, um den franzöſiſchen Waffen zuglei<h an der deutſchen und italieniſhen Gränze entgegentre= ten zu können. Nachdem die Franzoſen im Norden, an der Sambre und