Geschichte der revolutionären Pariser Kommune in den Jahren 1789 bis 1794

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ſowie ſelbſtherrlih Alles zu thun, was demſelben gut und recht ſchiene, und

9) wenn er die alten feudalen und kommunalen Freiheiten fo wieder herſtellte, wie ſie unter Philipp dem Schönen beſtanden hätten.

Der Statthalter des Reiches, Karl von der Normandie, war weit davon entfernt, ſofort auf dieſe der königlihen Willtür feindlihen Bedingungen einzugehen. Zunächſt wollte er Zeit gewinnen. Er beſchied daher die Führer der drei Stände zu ſih und erſuchte ſie, daß jeder in ſeine Heimath zurü>kehren ſollte, während ex ſelber zum deutſchen Kaiſer reiſen und ſelbigen bitten wollte, ſih für die Befreiung des gefangenen franzöſiſhen Königs bei den Engländern zu verwenden. Dem Geldmangel ſuchte Karl dadurch abzuhelfen, daß er eine Münzverſchlechterung eintreten ließ.

In der Verſammlung der Generalſtände hatte der dritte Stand, der ja die Hauptlaſten zu tragen hatte, einen entſcheidenden Einfluß ‘auf die beiden andern Stände ausgelibt. Unter den Geiſtlichen befand ſi< ein Mann, Namens Robert Lecoq (Robert dex Hahn), der in Staatsſachen hocherfahren und vom Könige ſhon in vielerlei diplomatiſchen Geſchäften verwandt worden war. Ex war zu Mont-Didier geboren und ſtammte aus einer angeſehenen Bourgeois-Familie. Sein Vater var Amtmann in Rouen geweſen. Robert Lecoq hatte urſprünglich die Nechte ſtudirt. Darauf war er königlicher Advokat im Parlamente von Paris und hernach Berichterſtatter über die beim königlichen Rathe eingehenden Kaſſations-Geſuche (maître des requêtes) geweſen. Dann war er in den geiſtlihen Stand eingetreten und erſter Vorſänger des Kapitels von Amiens geworden. Seit dem Jahre 1351 wax ex Biſchof vou Amiens. Dieſer Biſchof, ſeines bürgerlihen Herkomnmens eingedenk, ſtand jeßt zu dem Volke und ging mit Stephan Marcel Hand in Hand. Kanute doh Keiner beſſer, als gerade ex, die unter der königlichen Willfür eingeriſſenen Mißbräuche und die ‘unſäglihen Leiden der armen Leute,

Marcel ſah ein, daß er, wenn er dem Statthalter Widerſtand leiſten wollte, ſih rüſten mußte. Die Hauptmacht des Widerſtandes lag in Paris, Er ſuchle daher Paris zu befeſtigen. Auf dem linken Seine-Ufer ließ er die unter Philipp Auguſt angelegten Befeſtigungswerke repariren und erweitern. Doch die Hauptbefeſtigung mußte auf dem rechten Ufer, wo der größte Theil der Bevölkerung wohnte, aufgeführt werden. Hier ließ er eine von Thürmen unterſtüßte Mauer ziehen. Selbige ging von dem Quai des Ormes, wo das BarbetteThor lag, über die jeßigeu Straßen St. Antoine, Temple, St. Martin, St. Denis, Montmaxrtxe, über die Montmartre-Gräben, den Plaß des Victoires, über die jeßige Bank (das damalige lHôtel de Toulouse), den Garten des Palais Royal und die Straße Richelieu nah dem Thore St. Honoré und von da ans Ufer der Seine. Um die Thore zu ſhüßen, wurden auf beiden Seiten der Seine Zwinger erbaut. Auf der Feſtungsmauer wurden 750 hölzerne Wachtthürmchen errichtet und mit ſtarken eiſernen Haken an die Zinnen befeſtigt, Die Jnſel St. Louis, damals