Geschichte der revolutionären Pariser Kommune in den Jahren 1789 bis 1794

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ihren Befehls3haber zu marſchiren, da hielt er für gerathen, einzuwilligen und den Befehl zum Aufbruch zu geben.

Es iſt hier am Orte zu bemerken, daß bei den Volksaufſtänden der großen franzöſiſchen Revolution, wenn man vom ausuahmsweiſen Barrikadenverſuche des 14. Juli abſieht, in Paris keine Barrikaden errichtet zu werden pflegten. Das Volk warf keine Bruſtwehr auf, um ſih dahinter zu ſhüßen; denn es verſuhr gegen ſeine Feinde nicht vertheidigungs=-, ſondern angriffsweiſe. Dieſe Thatſache befundet den unbezwinglihen Heldenmuth und die große Zahl der Pariſer Revolutionäre und widerlegt an ſi<h allein die heimtückiſchen Verleumdungen der deutſchen reaktionären Profeſſoren, welche na<h Art des Fenenſer Profeſſors Adolf Schmidt die Revolutionäre als feig und als wenig zahlrei<h hinzuſtellen befliſſen geweſen ſind. Wenn ein Volk durch revolutionäre Jdeen geſhwängert und ſomit zum Angriffe gegen ſeine Unterdrücker entſchloſſen iſ, dann ſind ihm die Barrikaden unnüg, hinderlih und ein Zeichen der Schwäche.

Das Pariſer Frauenheer kam gegen Abend ganz unerwartet- in Verſailles an, denn es hatte die Vorſicht gebraucht, unterwegs alle Kouriere abzufangen. Die Pariſer National-Garde traf in Verſailles erſt Nachts 1 Uhx ein, Wir übergehen alle Einzelnheiten und führen um der Kürze willen aus dem Tagebuche des in ſeinem Jagdvergnügen geſtörten Ludwig's XVI. Folgendes an :

„BDktober 1789, Montag, den 5., am Thore von Châtillon geſchoſſen, 84 Stück erlegt. Durch die Ereigniſſe unterbrochen. Hin und zurü> geritten. — Dinstag, den 6, Abreiſe nah Paris, Mittags 1/21 Uhr. Beſu<h im Stadthauſe. Fun den Tuilerien ſoupirt und geſchlafen.“

Alſo war der zweite beabſichtigte Staatsſtreih wieder verunglüd>t. Die Revolution hatte niht gewartet, bis Ludwig ſie mit ſeinem Heere angriff, ſondern fie war zu ihm nah Verſailles in ſein Schloß gekommen und hatte ihn mit ſich na< Paris in ihre Hauptſtadt geführt. Von da an war er ihr Geiſel, ihr Gefangener. Die National - Verſammlung ſiedelte ebenfalls nah Paris über; denn ohne Paris wären ſie von Vornherein verloren geweſen. Eine beträchtlihe Anzahl ihrer Mitglieder, die fſih vor dem revolutionären Geiſte der Hauptſtadt ſcheute, getraute ſich Paris nicht zu betreten und ſchied aus. Auf dieſe Weiſe wurde zum Glück für die Revolution das förderaliſtiſ<he Element der Verſammlung abgeſ<hwächt. Der erſte Hauptſchlag der Revolution war der Baſtille= Sturm geweſen, der zweite, ausgeführt von den Pariſer Frauen, gewann ſeine Hauptbedeutung dadurch, daß in der Folge König und kouſtituirende Verſammlung unter die Leitung der Hauptſtadt genommen wurden und daß die Revolution von nun an ihre Akte hierdurch legaliſiren und ſie zu Geſeßen für ganz Frankreich erheben konute. Die Frauen hatten dieß allerdings nicht bezwe>t ; ſie waren nux die vom Hunger getriebenen unbewußten Werkzeuge der ſich mit eherner Nothwendigkeit vollziehenden Geſchichte geweſen. Als Ludwig in Paris ankam, hielt der Maire Bailly bei der Verſailler Linie an ihn eine lange Willkomm-Rede, woxauf der König antwortete: „Mein Herr! Jh befinde mi<h immer mit Ver-