Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., page 470

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ſeinem Artille-

__ rierommel feuer, ſo daß es beiunsno<ver___hältnismäßig ruhig zuging. Nux ab und zu | __ _ſauſte pfeifend ein Geſchoß unſerer Artillerie aus dex Zurü>-= __ liegenden Stelz

ſere Köpfe hin=weg na Dem ‘ _ Feinde zu. Wix __ mußtenuns un=__terder Führung dur< ein Ge=wirr von Grüs= __ ben ſhlängeln, un Den Regis ___ mentsbeoba<h=_iungſtand, der noO Le war, zu exreihen. Hiex begannen IE JDTOrt nt Det Ena E _ Apparate. Gerade waren wir fertig damit, als einer von uns über die Böſchung hinwegbli>te, um gleich darauf erſ<hro>en

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- auszurufen: „Der Feind mat einen Gasangriff.“ Wir ſahen hinaus, da wälzte ſich aus den feindlihen Gräben eine unab-

__ſehbare Rauchwolke heran. Wir bekamen feinen geringen

Schre>, denn wix waren in unſerem Bau niht mit den

_Riehpä>hen zum Schuße gegen die betäubend wirkenden Gaſe verſehen. ts von den übrigen Gräben. Der uns begleitende Unteroffizier lief \<nell fort, um die Riehpä>chen für ums zu holen. Inzwiſchen

: beobatete unſer Feldwebel die Lage weiter. Der Feind hatte.

begonnen, auch unſeren Abſchnitt mit ſeinem Artilleriefeuer Zu belegen; au< machte ſi<h jeßt von den Gaſen ſhon

“ein etwas ſäuerliher Geru<h bemerkbar, der re<t unan“genehm wirkte. Nun platten au< in der nähſten Nahbar-

haſt die feindlihen Granaten, und von einem Splitter in.

den Kopf getroffen, ſank unſer Feldwebel plöglih lautlos zu Boden. Mein Begleiter, dex Geſreite, lief eilends davon,

um Hilfe zu holen, do< ſah ih ſofort, daß dieſe niht mehr

nötig war. Der Tod des Kameraden war infolge der

ſ\<hweren Vexrleßung auf der Stelle eingetreten. J< war nun in dem Unterſtand allein mit dem Toten. Draußen begann ein wahres Söllenfeuer, ſo daß i<h dachte, die

Eine franzöſiſche Gasbatterie, die giftige Gaſe zum Angriff enthält, CS

Der Regimentſtand lag etwas abſeits von

zum Unterſand

_hindur<. Das Paſſieren des Grabens ſcien

H. Ih

DerMajor teilte mix mit, daß ex in dem Batailz

lonſtand bleiben

würde. S9 von

| dex Umwelt abgeſ<hnitten, _mußtle ih Wt meinem Unter= ſtand aushaxr=

Phot, Vereenigde Fotobureaux, Amſierdam.

. : Zwar gut betomiert, ob ex abex einer éinſhlagenden |<weren Granate ſtandhalten würde, exſhien mix doh etwas zweifelhaft. Durch die _telephoniſhen Meldungen, die ih in meinem Telephon hören

fonnte, ließ ſih der Verlauf des Kampfes verfolgen, teilweiſe mußte i< au< die Geſpräche mit vermitteln. Jeßt waren

au vox unſerer“ Front die Abwehrmaßnahmen gegen die Wirkung des Gasangrifſs getroffen worden. Unſere Artillerie

belegte inzwiſchen die feindlihen Gräben mit einem höſt

wirlſamen Sperrfeuer. Dies wax mögli, da der Feind _ja ſelbſt einen Angriff geplant hatte, für den ex den gün=ſtigen Zeitpunkt gekommen glaubte. Die Stellung unſeres

ihm wohl bekannt geworden ſein, denn faſt ausſ<ließli<h rihtete ex ſein Feuer auf unſeren Abſchnitt. Viermal verſuhte dann der Feind ſeinen Angriff, do< immer wieder wurde er zurü>geſhlagen; dann erſt flaute der Kampf ab. Gegen 11 Uhr hörte der Höllenlärm na<h und na< auf, “und auh in den Lüften wurde es allmähli<h wieder ſtiller. Am NaÓmittag wanderten wir beiden Telephoniſten wieder * Zu unſerem Truppenteil zurü>. Wer hätte aber zu Be=ginn unſeres Kommandos gedacht, daß wir den Rü>weg ohne unſeren Feldwebel antreten würden. Dex ereignis=

SS

reihe Tag wird mir unvergeſſen bleiben.

ren. Dieſer wax

Beobachtungſtandes und unſerer Maſchinengewehre mußte