Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., page 472

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DES Widerſtandes, wie ſie zu Beginn des Feldzuges bemerkbar war, hatte nachgelaſſen. Die Gefangenen mahten

au einen wenig ſtattlihen Eindru>. Viele waren nur dur einè Müße und dur<h ein Gewehr längſtverfloſſener Zeiten als Soldaten fkenntlih. Die Zahl der Überläufer, unter denen ſih natürli viele der gegen ihren Willen als Soldaten gepreßten Mazedonier befanden, nahm jeden Tag zu. Von niht zu untexrſhäßender Bedeutung war au< der Umſtand, daß die Bevölkerung von Tag zu Tag weniger Feindſeligkeit an den Tag legte, zumal als ſie merkte, daß die Soldaten der Verbündeten feineswegs als „Barbaren“ in Serbien auftraten, ſondern ſi<h dur<h muſterhafte Führung auszeihneten. : = Mit großer Kraft gingen die öſterreichiſh-ungariſhen Truppen an der Drina daran, ſi< die Einfallsmöglichkeit in Montenegro über die montenegriniſhe Nordgrenze ZU

ſihern und außerdem die Serben von dex weſtilihen Flanke -

her zu bedrohen. Am 2. November ſtürmten die Öſterreicher und Ungarn ſüdlih von Aotovac die auf montenegriniſ<em Gebiet liegende Höhe Bobija und nahmen no drei andere

von den Montenegrinern ſtart verteidigte Berggipfel (ſiehe

Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.

Morava blieb der Gegner im Weichen. Ihm wurden

650 Gefangene abgenommen. Die Bulgaren kamen näher

und näher na<h Niſh heran. Sie nahmen unter ihrem

Genexal Bojadjeff (ſiehe Bilo Seite 408) Valrkonje 1nd

Boljevac, an der Straße Zajecar—Paracin und ſtürmten im Vorgehen von Sxljig auf Niſh den Kalafat, 10 Kilometer nôórdöſtlich der Stadt. Die Einſchließung von Niſ<h, der ſerbiſchen Hauptfeſtung dieſes Gebietes, erfolgte von Nordoſten her auf der ſhon genannten Straße, von Südoſten auf dex Straße Pirot—Bela Palanka und aus dem Süden duxr< Vorrü>en auf der Straße Vlaſotince—Lesfovac. Von der glü>li< erſtürmten Kalafathöhe aus ver-

mochten die Bulgaren nunmehr die Beſchießung der Fe_ſtungswerke von Niſch einzuleiten. È

: i Die Öſterreicher und Ungarn hatten ſi< an dieſem Tage an der montenegriniſchen Weſtgrenze bis Trebinje ausgedehnt. Die von ihnen genommenen Bexrgſtellungen wurden ſofort in Verteidi= gungszuſtand geſeßt und gegen die unausgeſeßten hartnä>igen Angriſſe der Montenegriner mannhaft gehalten. Die Kämpfe ſpielten ſi hier unter unabläſſigem Regen und Nebel auf 1100 bis 1400 Meter hohen Gipfeln ab. — _ Dex wichtigſte Erfolg des y „Tages auf der Front der öſterreichiſ< zungariſhen Truppen wax die Herſtellung dex Verbindung Zwiſchen dex Armee Kö= veſz und dex oſtwärts von

tenden Armee Sarkotic. _In dex Verfolgung des Feindes über das _ Koslenikbexgland hinaus erreichten die Deutſchen am nä<hſten Tage die -Morava beiderſeits Kral- jevo und nahmen 1200 Sexben gefangen. Die Armee Gallwiß warf den Feind über die Linie Godacica — Santarovac hinaus, nahm die Höhen ſüdlih des Lugomirx im Sturm und eroberte in heftigen Kämpfen im Moravatal die Orte Cuprija, Tretnjevica Und

Bon den Serben eſprengée Brücke über die Save, die von Semlin na Belgrad führte.

Bild Seite 405). Dabei wurde ein 12-em-Geſ<hÜß italiéniſher Herkunft exobert, Jn Serbien rüdten öſterreihiſ<h=-ungariſhe Truppen an demſelben Tage in Uzice ein, ſüdli<h ‘und öſllih. von Caca ſtanden andere Teile im Gefecht. : Nördlich von Kraljevo, einem anderen wi<tigen Verteidigungsorl der Serben, waren Deutſche beiderſeits des KosTenifberglandes im -raſchen Vorgehen. Öftlich davon war an dieſem Tage, dem 3. November, die allgemeine Linie Zafuta—Vf. - Poelica—Jagodina ſ{<hon übexrſchrit= ten. MY O

ihx von Viſegrad anrül