Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., page 501
einer Reiſe in Jtalien den Bahnhof in Florenz überfüllt von neugierigen und ſhauluſtigen Volksmaſſen, die gefommen waren, italieniſhe Soldaten zu ſehen, die wegen . Meuterei erſhoſſen werden ſollten. :
Illuſtrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15. 7
Gunnar Löwegren, ein erſhütterndes Beiſpiel. Er ſah bei | übergroße blutige Verluſte bedeutend geſ<wächt und Wurden
unfähig zu großen Unternehmungen. Grabenkämpfe und
Fliegerangriſſe drängten ſih wieder in den Vordergrund. Vox Zeebrügge erſchienen am 3. Oktober fünf feind-
lihe Schiffe und legten ein ſtarkes
In Gruppen von zwanzig ſah «œæ |f dieſe unter ſtarker Bewachung vor | überziehen. Sie ſte>ten no< in ihren Uniformen. Es waren 200 __ Menſchen, die ſih geweigert hatten, gegen den Feind zu ziehen. Deshalb waren ſie vom Kriegsgeriht zum Tode verurteilt und ſollten in Arezzo erſchoſſen werden. Sie zeigten eine entſhloſſene Haltung, als man ſie in Eiſenbahnwagen hineintrieb, deren Fenſter mit Eiſengittern verſehen | waren. Löwegren [{<loß ſeine Mit= | teilungen mit den Worten: „Der Auftritt war ein kräftiger Beweis gegen das Gerede von der Kriegsbegeiſterung in Jtalien.“
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Die exſte Woché der großen feindlichen Offenſive, die die deutſchen Feldgrauen im Weſten an den Fronten Armentières —Loos—So1=<ez—Arras und -gleihzeitig in der Champagne auszuhalten hatten, war
e Teuer auf die Kuſle, vUrO Das Drei
— | belgiſhe Ziviliſten getötet wurden. | Im wirfungsvollen Gegenfeuer der deutſhen Küſtenartillerie wurde je-
beſchädigt, daß es abgeſhleppt wer=den mußte. Die engliſhe Front nördli< Loos litt, wie ſ<hon am Vortage, unter den fortſ<hreitenden deutſchen Angriffen. Gegen Haisnes machten die Engländer zur Abwehr einen nähtlihen Ausfall, wurden aber zurü>gewieſen. Etwas glü>-= licher waren die Franzoſen ſüdli<h des Souchezbaches, ſie konnten ſih in einem leinen Grabenſtü> an der Höhe ſüdweſtlih Givenhy feſtſegen. Südlich dieſer Höhe wurden jedo< ſrangöſiſhe Angriffe abgeſchlagen. Zwar berichteten die Franzoſen, ſie hätten ſih der wihtigen Höhe zwiſchen Givenhy-en-Gobelle und Vimy bemähtigt, dieſe war aber feſt in der Hand der Deutſchen. Weiterhin nordöſtli<h von Neuville gingen an
vorüber. Das unausgeſeßte Feuer der
Phot. Ed. Frankl, Berlin=Friedenau, dieſem Tage verſchiedene - Graben=-
feindlichen Artillerie, die Übermacht Öſterreichiſ<-ungariſcher Soldat mit dem Geſten ſtüd>e den Franzoſen wieder verloren.
gewaltiger, kriegserfahrener, zum Leßten entſhloſſener Jnfanteriemaſſen : war abgeprallt an der todesmutigen treuen Standhaftigkeit der deutſchen Linien. Die Lage war an der ganzen. Front für die Deutſchen günſtig, die Feinde hatten feine Ausſiht, den eiſernen Ring der deutſchen Linien zu ſprengen. Jn Flandern waren alle Vorſtöße der Engländer zuſammengebrochen. Dort ſtanden ſtellenweiſe niht ſie, ſondern die Deutſchen in der
eines Maſchinengewehrs auf dem Derftſer.
Auch auf der Durhbruchsfront in | der Champagne unternahmen die Franzoſen nordweſtlih von Maſſiges und nordweſtli<h von Ville-ſur-Tourbe Angriffsverſuche, die aber ſhon in ihren Anfängen zuſammenbrachen, da der deutſchen Artillerie die Tonzentriſhe Beſchießung der Anſammlungen zum Angriff gelang. Dagegen fam es nordweſtli<h Ville-ſur-Tourbe zu einem Nachtangriff, doh auch ex ſcheiterte unter \<weren
: Verluſten im Ma-
Angriffsbewegung und hatten wert= volle Punkte öſtlich von Ypern dem Feinde entriſſen. Vor Loos und bei Souhez hatten die Angreifer geringe Vorteile erzielt, die ihnen aber bereits wieder ſtreitig gemacht wurden. An Der anderen Durh=bru<ſtelle Zwiſchen Reims und den Argonnen waren zwar auh einige Fortſchritte gelunGU aber wie furchtbar teuer waren ſie bezahlt worden. Zwar gingen die Deutſchen zwi= [hen Aubevrville und nördlih Le Mesnilzurü>, do< was der Feind über ‘die freiwillig geräumten Stellen hinaus unternahm,
ES ——_—] ſhinengewehr-und — | Artilleriefeuer. Der
des - Nachſhubes fürdie ſranzöſiſhen Angriffsarmeen in der Champagne, Chalons, wurde von einem deut=ſchen Luftſchiff mit großem Erfolge dur< HBomben_ würfe heimgeſu<t. eh An dieſem Tage, = dem 2. Oftobex, feierte der „Petit Pariſien“ das neue franzöſiſhe Luſft[<hiff „Alſace“ und gab der Hoffnung Ausdru>, daß in ihm das Mittel zur Beſiegungder Ze p= peline gefunden ſei. Die, Alſace “machte auh mit Glü> einen Flug über die deutſhen Linien, wurde aber ſ<hon
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brach ſih an einem Zweiten längſt vor= : bereiteten neuen Wall. Seine Verſuche, zu beiden Seiten dieſer Anbruchſtelle tiefer vorzuſtoßen, mißlangen vollkommen und blutig ſür ihn. Die Flanke weſtli<h Aubervoille bis
Reims ſtand unerſhüttert, die Flanke öſtli<h Maſſiges bis zum
Argonnenwald ſtand niht nux, hier gelang den Deutſchen ſogar die Wiedereinnahme der wichtigen Höhe 199 nördlih Maſſiges. Auch hier Waren die Feinde, die Franzoſen, dur<
Draßhtverhaue auf 3400 Meter Höhe.
E an dem gleihen Phot. Ed, Frankl, Berlin-Friedenagu, Tage | bei Rethel
zur Landung gezwungen (ſiehe Bild Seite 350), die Be-
ſaßung geriet in deutſche Gefangenſchaft. Damit waren die
Franzoſen wieder einmal um eine große Hoffnung ärmer.Die Engländer verſuchten zwar, in ihren Berichten eine Überlegenheit der engliſhen Flugzeuge über die deutſchen
feſtzuſtellen, die deutſhe Heeresoberleitung brate ſie aber“ „dum Schweigen dur< Veröffentlihung der nachſtehenden;
doh eines der Fahrzeuge ſo ſtark -
Hauptſammelort -
von den Deutſchen-