Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten
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die Mannſchaft ein {waches Feuer, aber mit einer ſolhen Kaltblütigkeit unterhielt, als ob man hei einem Exercitium wäre. Jn dem Augenblicke, als der Monitor ſank, erſ<hallte von den Booten ein einſtimmiges „Hurrah!“ das Boot Persfin's hatte ein Le> erhalten und begann ſi< mit Waſſer zu füllen, we8wegen es auch an's Ufer eilen mußte; für die Mannſchaft war jedo< ſhon das Boot „Balja“ in Bereitſchaft geſeßzt. Durch große Tapferkeit und Geiſtesgegenwart zeihneten ſi<h Murgescu und Petroff aus, welche ſih freiwillig an dieſem Unternehmen betheiligten.
Die tollkühne That hatte natürliher Weiſe eine große Aufregung in der Bevölkerung von Braila und Gala hervorgerufen, Großfürſt Nikolaus ſelbſt hatte am 28. den Lieutenants Dubaſſoff und Scheſtak off Georgskreuze verliehen.
Der Großfürſt erſtattete au< dem Kaiſer über dieſe Waffenthat telegraphiſchen Bericht, und zwar mit den Worten: „Dieſe beiden Tapferen und mit ihnen Lieutenant Petroff, die Midſhipmans Persſin, Bal und der rumäniſche Major Murgescu gingen in den ſicheren Tod : nur Gott rettete ſie vor dem Untergange.
Die wa>eren Männer hatten bei dem gewagten Unternehmen au<h niht einen Mann verloren
Die Exploſion des türkiſhen Monitors „Chiwſi Rahmann“.
und waren bei anbrehender Morgendämmerung nah Braila zurügekehrt. Nah Entfernung der übrigen türkiſhen Monitore richteten Dubaſſof ff, Pers ſin und Bal neuerdings ihre drei Kutter gegen den geſunkenen Monitor und nahmen von demſelben die Flagge herunter. Die Matroſen zeigten ſih als wahre Helden. Da war nicht die mindeſte Aengſtlichkeit zu ſehen, gar kein Geſprä, als wie wenn ſie beim Unterricht wären. Auf den vier Kuttern befanden ſi< 40 Perſonen.
Dieſe tollkühne Waffenthat hatte niht nur im Allgemeinen, ſondern auc in militäriſchen Kreiſen eine nahhaltige Wirkung hervorgebracht, weil es das erſteMal war, daß die his nun nur theoretiſ<h verſu<hten Experimente mit tragbaren Torpedos ſich in der Kriegspraxis bewährt hatten.
Auf jeden Fall hatte \i< gezeigt, daß der Torpedo ein furhtbares, aber auh verabſheuungs8würdiges Angriffs- und Vertheidigungsmittel iſt, deſſen Gebrau<h ein Schandfle> für das neunzehnte Fahrhundert genannt zu werden verdient, und in einem ehrlihen Kampfe ſollten heimtü>iſ<he Kampfmittel von der Art der Torpedos niht verwendet werden.
Es möge zu dem bereits früher über die Torpedos, dieſen Höllenmaſchinen unter dem