Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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37. Denn Gott bat uns nıht zur Eigenbeit gefhaffen, fondern zum Werkzeuge feiner Wunder, durch welches er mill feine Bunder felber offenbaren. Der gelaffene Wille trauet Bott, und hoffet alles Gute von ibm; aber der eigene Wille regieret fich felher, denn er bat fih von Gott abgebrochen.

338 Alles, was der eigene Wille thut, das ift Sünde unb koider Gott: denn er ift aus der Drduung, darin ihn Gott ge ihaffen hat, ausgegangen in cinen Ungehorfam, und mill ein eigener Herr fein.

39 Benn der eigene Wille der Selbheit abflirbt, fo ft er der Sünde frei. Denn er begehret niie als nur diefes, was Gott von feinem Gefchöpf begehret, er begehret nur das zu thun, dazu ihm Gott geihaffen bat, das Gott durd) ihn thun wid. Und eb er wohl das Thun ift und fein muß, fo ifi er do alfo nur das Merkjeug des Thung, mit dem Gott thut was er will.

40. Denn das ift eben der Glaußse im Menfdhen, daßser der Seibheit abftirbet, als der eigenen Begierde, und feine Begierde in allen feinen Anfängen ynd Borhaben in Gottes Willen einführet, und fi feines eigenen Thuns annimmt, fondern in allen: feinen Thun nur für Gottes Anchi und Diener achtet und denfer. das er Alles das, was er thut und vorhat, Gott thut.

44 Denn in foldem Vorhaben führet ihn der Geift in die rechte Treue und Redlichkeit gegen jenen Nähften ein; denn er denket, ih thue mein Ding nit mir, fondern meinem Gott, ver mih dazu berufen und geordnet hat ala einen Knecht in feinem Weinberge. Er höret immer nad) der Stimme feines Herrn, welcher ihm in ihm befiehit. was er thun foll; der Herr redet in ihm und befiehlet ihn das Thun.

42. Aber die Selbheit thut, was die äußere Ratur vom Geftirne wid, in welche Lernunft fh der einfliegende Teufel mit feiner Begierbe einführer. Ale, mas die Eclbheit thur, Das ifl außer Gottes Willen, e8 gefhichet alles in der Phantafie, day. der Zorn Gottes fein Ergögen damit verbringe

43. Kein Werk außer Gottes Willen mag Bnttes Reh cıreihen, es it Mes nur ein unnüßes Scynigwerk, in der großen Hühfeligleit der Menihen; Denn nichts gefället Gott, ohne mas er Selber durg den Willen thut. Denn es ift nur ein einiger Bott, In dem Weien aller Velen, md Alles, mas in demfeiben Befen mır ıhen arbeiter, das ift cın Beift ın ibm.