Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

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anjego follt von der fhändliden Eitelkeit auzgeben; denn dDaffelbe Feuer brennet!

Das dritfe Kapitel,

1. Als nun Adam und Eva in diefes Elend fielen, da machte der Grimm der Natur in jeder Eigenfhaft auf und impreffete in feiner Begierde die Eitelkeit der Srdigkeit und des Grin mes Gottes in ih. Da ward das Fleiih grob und derb, als eined andern Xhieres, und ward die edle Seele damit in der Efienz gefangen, und jah fih an, daß fie war an ihrem Leibe ein Zhier worden, und fah die thierifchen Glieder zur Fortpflanzung und den ftinfenden Madenjad, darein die Begierde des Fleifches den Ekel einfadte. Dep Ihämten fie fi vor Gott und verfrocdhen fih unter die Bäume im Garten Eden, au fiel Hige und Kälte

auf fie.

2. Allbier erzitterte der Simmel im Menfchen vor der Grausfamteit; gleihwie die Erde im Grimm erzitterte, ald diefer Zorn am Kreuz mit der füßeften Liebe Gottes zerbroden ward, da er« jitierte der Zorn vor der großen Liebe Gottes.

3. Und um diefer aufgewadten Eitelkeit willen im Menihen verfluchte Gott die Erde, auf dag das heilige Clement nicht mehr durch die Außere Frucht ausdringe und Paradiesfrühte ge bäre; denn es war feine Kreatur, welche vdiefelben hätte fünnen genießen, auch war deifen der irdifche Menfch nicht mehr mwerth, Gott wollte die edle Perle nicht vor die Thiere werfen. Als denn ein ungottlicher Menfh anders in feinem Leibe nichts ift, als ein grobes viehifches Thier, ob er wohl einer edeln Effenz ift: fo it fie dDoH ganz vergiftet und ein Ekel vor Gott.

4. Ale nun Gott fah, da fein fhöneg Bild verdorben war, eröffnete er fih vor ihnen und erbarmte fi ihrer und verbieh fi) ihnen zum ewigen Eigenthum, daß er mit feiner großen LXiebe in angenommener Menfchheit wollte der Schlange Eigenfhaft, als der Eitelkeit im Grimme Gottes, die Gewalt mit der Liebe zer: breden. Das war das Kopfzertreten, daß er wollte den finjtern Tod zerbrehen und den Zorn mit der großen Kiebe überwältigen. Und fteflete diefen Bund feiner zufünftigen Menfhwerdung in's Lex benslicht ein; auf welhen Bund die jüdifhen Opfer gerichtet waren, ale auf ein Ziel, da fih Gott mit feiner Liebe hin verheigen hatte. Denn der Juden Glaube ging in’s Opfer, und Gottes Tmagi-