Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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“fónnen ſie mich beſchuldigen ? „Umarmt mich, meine

Kinder ; die Nachricht iſt mir Höchſt erwünſcht.“ —

Ich war weit entfernt , ſeine Freude zu theilen, aber auf; dex audern Seite minderte ſeine ungemeine Sicherheit , und die Neigung, welche dem Menſchen ſo: eigen iſt, ſtets das Beſte zu hoſen, doch den

‘Schre> ſehr, den mir dieſe Nachricht verurſacht

haben würde, hätte ich ſie in ſeiner Abweſenheit

erfahren. “Er ‘ließ ſich das Zeitungsblatt bringen,

und las ſeine Anklage , der mehrere andere folgten. „Sie iſ auf nichts gegründet , ſagte er zu miv

gewendet. Böſewichte haben ‘ſie zwar entworfen,

aber das ſchadet nichts. Wie ſie .es auch anfangen,

-ſie ſollen doch nichts gegen mich auffinden fönten;“—

So verbarg der Hang, ſtets das Beſte zu hoffen, dev în'ſeinem Karakter ſo vorherrſchend war,

ihm die Gefahr, in. der er ſchwebte.

„„¿Betrübt Euch nicht, fuhr er fort , über das,

«was ich als eine gute Nachricht betrachte. Kommet, ‘laßt uns etivás ſpielen. ‘“ }

Wir thaten es, und-er ſpielté ſo ruhig, war ſo vergnügt, als“ wenn er durchaus nichts erfahren hätte. Etwas ſpäter ſagte er mir, daß man wohl

‘auh mi} mit ihm, nah Paris kommen laſſen

werde, ‘um über mich zu richten. Ich glaubte es auch, ohne aber davon’ ſo! viel zu hoſen , als ‘er. Einige Tage” darauf “erhielten wir den Beſuch von