Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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drei Cómmiſſairett, welche von Paris kamen , ihr Opfer zu holen. Sie waren ſehr artig, ſogar Honigſúß Cuie fonnte ich erfahren, was ſie dazu bewogen), und riethen uns, alle Furcht zu verbannen, indem ſie uns verſicherten, es handle ſich weniger von einem Richterſpruche , ‘als von einer Aufklärung, die man zu erhalten wünſche. Auf meines Vaters Fragen ſagten ſie ferner, daß ſie in Bezug auf mi durchaus keinen Befehl hätten, daß er ſelbſt ſich aber zur Reiſe bereit halten ſolle, indem ſie ihn in wenigen Tagen abholen würden. In der That ward ih den 23. October , des Morgens um 5 Uhr, durch meinen unglü>lichen Vater erwe>, der zu mir în meinen Kerker trat. Die Ungeheuer, welche ihn erwürgen laſſen wollten, begleiteten ihn. Ey umarmte mich därtlich.

„Ich komme, ſagte ex, Dix Lebewohl zu ſagen, Monèpenſier, denn ih will abreiſen. jz Ich war ſo erſchüttert , daß ich nicht eine Sylbe hervorzubringen vermochte. Zch {loß ihn nur unter

Thränen in meine Arme.

„Îch wollte eigentlich ohne Lebewohl abreiſen, fuhr er fort, denn das it immer ein peinigender Augenbli>, aber ich konnte dem Verlangen nicht widerſtehen, Dich vor meiner Abreiſe zu ſehen. So lebe denn wohl, mein theures Kind. Tröſte Deinen Bruder , tröſte Dich ſelbſt, und denkt Beide