Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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2 Ich glaube vergeſſen zu“ haben , däß das Recht; welches der“ Repräſentant Maignet ‘uns- auf unſere Bittſchrift widerfahren ließ, in einem Befehl beſtand; nach welchem aile Mitglieder unſerer Familie, ohne Ausnahme und Unterſchied, vom Fort Saint : Jean in unſern Thurm - gebracht werden ' ſollten, Jn Folgè dieſes Befehls: kam unſer alter Vetter zu uns, und ‘auch meine- Tante ſollte ſein Loos theilen, als ‘ſie durch ihre Thränen ſïch Mitleid erkaufte, und die Erlaubuiß ‘erhielt , im Fort wohnen zu bleiben, jedoch unter der Bedingung , daß ſie nicht mehr ; wiè bisher , darin umhergehen wollte. — Nun: auf das zurü>, was in unſerm RER Thurme N ereignete,

Da meine Tante aicht mehr erivartet werden ‘durfte ; zog der Prinz von Conti mit Jacquelin naz dem unteren Gemache , und ließ uns die freie und ungeſtörte Benußung d?s oberen. Dennoch waren wir faſt beſtändig beiſammen, die Nacht und die Zeit ſeiner Toilette ausgenommen , welche nie unter zwei bis" drei Stunden beendigt war. Eines Tages, als Beaujolais und ih auf der Terraſſe waren, ſahen wir zum erſten Male die Proceſſion der Decadé. Sie beſtand aus ze 2 bis zwölf Gaſſenjungen, als Nômer' gekleidet, welche die Büſten des Brutus, Marat und Le e ſo wie eine Maſſe von Bergen , in Giysabdrücken, trugen. Alle Verwal-