Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut
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pelter Dankbarkeit gegen die Freundin, welche ſie uns ausgewirkt.
Da der Prinz von Conti in dieſer Vergünſtigung mit inbegriſſen war, eilten wir, der Verſtimmung ungeachtet, welche zwiſchen uns herrſchte , ihm unſere Nachricht mitzutheilen. Er dankte uns viel Mal, empfing die Neuigkeit aber ziemlich falt.
„Es iſt wohl etwas, die friſche Luft genießen zu fônnen, ſagte er, ih muß es eingeſtehen; aber, mit- Jhrer Erlaubniß , werde ich Ihre Freude nicht theilen, denn die Gunſtbezeugungen dieſer Herren ſind mir immer etwas verdächtig:
Wir überließen ihn ſeinem Verdachte , und liefen umher , unus. ſogleich der - Art von Freiheit zu erfreuen , die man uns zugeſtanden. Der erſte Gebrauch, den wir davon machten, war, daß wir ¿u unſerer Tante gingen , die künftig gleichfalls dieſe Vergünſtigung - genießen ſollte. Seit langer Zeit hatten wir ihres Anblicks entbehrt, Wir umarmten ſiè mit der größten Freude, und dies um ſo mehr, da wir in den lebten Tagen der Macht Robespierre's, ihretwegen in der größten Angſt geſchwebt hatten. Sie verſicherte uns, daß ſie viel mchr um uns beſorgt geweſen ſei, als um ſich ſelbſt, da ſie úberzeugt geweſen, daß ihr Geſchlecht, verbunden mit ihrer ſteten Sorgfalt, ſich um uichts zu bekúmmern, ſie vor jeder wahrhaften Gefahr ſicherten.