Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

ÿ

184

vertveter , wie die meiſten der früheren, würde uns ſogleich in den Kerker geworfen, und dann durch das Revolutions - Tribunal haben verurtheilen laſſen. Mariette glich den Wäthrichen, welche ſeine Vorgänger waren , keinesweges. Eines Tages, zum Beiſpiel, als er in einer Barke vor dem Fort vor: beifuhr, und uns am Fenſter ſah, nahm er den Huth ab, und grüßte uns ſehr höflich, wenn auch fremd. Man wird begreifen kônnen7 daß ſelbſt eine ſolche Kleinigkeit in unſerer Lage Vergnügen machen kann. Ich kenne die politiſche Carriere Mariette's nicht, weiß auch niht, was er vor der Revolution war. Es iſt im Allgemeinen nicht viel von ihm geſprochen worden, außer in Marſeille, wo er ſih die Achtung aller Beſſeren erworben und den unverſöhnlichen Haß der Jakobiner auf ſich gezogen hat, Der Leßteren brachte man noch jeßt alle Tage einige nach dem Fort, und gegen Anfang des Mai wurden ſie alle eingeſchloſſen ; einige in ihren Zimmern, andere in den Gefängniſſen. Man trieb die Strenge gegen ſie ſogar ſo weit, daß man ihren Verwandten [oder Freunden niht mehr, wie früher, erlaubte, ihnen das Eſſen zu bringen. Die, welche Geld hatten, konnten ſh dennoch Speiſe verſchaſſen, die aber, welche nichts hatten, waren lediglich auf Waſſer und Brod beſchränkt, Jhre Wuth ſollte auf den höchſten Grad