Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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Man kann begreifen, daß die, an welche dieſe Worte ſich richteten, durch die Angſt abgehalten wurden „. ihre Wuth noh ferner bli>en zu laſſen. Möchte es Gott gefallen haben , daß Jene ſich mit dieſem Erfolge begnügt, und ſich nicht eben ſo ſchuldig gemacht hätten , als" die Ungeheuer waren, welche ſie verabſcheuten. Möchten wir wenigſtens nicht Zeugen des Gräßlichen geweſen ſein, was wenige Zeit darauf geſchah.

Am 6. Juni dieſes Jahres (1795) um 5 Uhr Nachmittags, las Beaujolais , “und ih zeichnete, da wurden wir plöblich durch das Geſchrei: „Zu den Waſſen, zu den Waffen, die Zugbrücke in die Höhe!‘ aufgeſchre>#t. Wir ſprangen, um den Grund dieſes Geſchreies zu erfahren, an das Fenſter, welches nach dem Hofe herausging, da ſahen wir die Soldaten , bewaſſnet, ihren Poſten, und beſonders der Zugbrücke, zueilen. Aber gleich darauf kamen ſie in Unordnung zurü>, und ihnen folgte eine Maſſe Volks, ohne Uniformen, abey mit Säbeln und Piſtolen bewaffnet. Der größte Theil hatte die Aermel bis über die Ellenbogen aufgeſtreiſt, und in ihrer Mitte ward ein Officier getragen, der verwundet ſchien. Mit gellender Stimme ſangen ſie ein Lied, welches das Erwachen des Volkes hieß, und deſſen lezte Strophen ſind: