Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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ämlichen Dekrets, wie jene, darin befanden? Dennoch waren unſere GlüEwünſche nicht minder aufrichtig, und wir - begleiteten ſie bei ihrer Abreiſe ‘bis zu unſerer äußerſten Grenze, - das heißt, bis zur Zugbrücke, — Aller Verſprechungen unſerer Mutter ungeachtet, die uns zuleßt unbegründet oder weit: ausſchend ſchienen, blieben wir im Fort Saint: Jean, vergeſſen - und als Beute der Melancholie. Auf unſere dringenden Vorſtellungen antwortete unſere Mutter, daß unſer Onkel und unſére Tante nicht in gleichen Verhältniſſen mit uns wären, indem der Eine ſeines Alters, die Andere ihres Geſchlechtes wegen, durchaus keine Befürchtungen erregen tönnte. Bei uns ſei dies etwas Anderes. Dennoch ginge man damit um, uns unſere Frei heit zu bewilligen, jedoch unter der Bedingung, ſie außerhalb Frankreichs zu genießen. Dieſe Bedingung -erſchrecfte uns keinesweges. Aber weshalb, noch einmal ſei es geſagt, faßte man unſeretwegen nicht eben ſo gut einen Entſchluß, wie wegen unſerer Verwandten? Man entgegnete uns, die Comitteen wären zu beſchäftigt, um ſtets nur an uns zu denken, man werde unſer Schiéſal aber ſogleich berathen, wenn das große Werk dex Conſtitution beendigt ſei. Abe die Zeit verging, die Conſtitution ward vollendet, und man dachte nicht an uns. Selbſt nach ihrer völligen Beendung vi ds