Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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“Sogleich wald nüt" die Wache herbeigetüfen der “Bürger Freroti von dem Fange benachrichtigt} den man gemacht hatté, ‘und * ſeine weiteren Befehle gefordert. Vorläufig brächte man mich! zu Maugin,

Und gab - mix vier Mann Wache, und noch eine

Schildwach vor“ -die Thür. Jch verlangte eiten Wundarzt; ſein Beiſtand war mir" unentbehrlich, denn ih litt Höllenſchmerzen, Man' führte einen

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alten Mann in einer-großen Perrücke an mein Lager. E} etklävrte, daß mein Bein viel zu ſehr geſchwol-

len ſei, um darüber urtheilen zu können, Und verordnete daher bis zum folgenden Morgen Umſchläge. Die ‘ganze Nacht ‘brachte ich körperlich und- geiſtig wie auf det Folter zu, Nachdem ich mich faſt überzeugt gehalten , meine Freiheit wiede "erlangt zu haben, die ih’ nun ſhon zwei und ein halbes Jahr entbehrte, ſah ih mi plöblich , und wahrſcheinlich für immer, wieder in die Gewalt Derjenigen gegeben, derèn Wuth, welche meine Abſicht, zu entfliehen , noch vermehren mußte, ich aus eigener Erfahrung mehr dènn zu gut kannte. Ich wußte noch überdies niht, was aus meinem Bruder geworden war. Wahrſcheinlich ‘ſeines Anbliks für immer beraubt, mußte ih wein elendes Daſein, ohne den Troſt ſeiner Geſellſchaft,“ in! irgend einem Kerker hinſchleppen, bis man es fur gut finden würde, mich zu erwürgen. ZU dieſen finſteren Be-