Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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inein Gott , | hiev ‘alſo iſt es? Und was, bim Himmel! haben wir denn gethan, mein lieber Herr Gott?“ (Dies war eine ſeiner Lieblingsredensarten). „¿Laß uns nicht verzweifeln, mein armer Gamache, ſagte ih ;“ das núßt zu nichts , als ſich noch unglü>licher zu machen. Du wirſt Hunger haben. - Frag, ob man uns etwas zum Abendeſſen geben will.“ Er that, was ih verlangte , mich: jedoch ſtets verſichernd, daf er nicht die geringite Eßluſt verſpüre. Bald darauf brachte man das Abendbrod , und ih aß etwas, um nicht zu erliegen. Auch Gamache nahm auf längeres Zureden einige Speiſen zu ſich und trank ein Glas Wein, was ihm ſehr gut bekam. Dann ſuchten wir die Ruhe, indem wir uns Jeder auf eine Matraße legten , welche man uns gebracht. Man verſchloß darauf meinéè Thúre mit zwei oder drei großen Schlöſſern. Es war das erſte Mal, daß ich dieſen ſchrecklichen Ton hörte, an welchen ich ſeit der Zeit hinreichende Gelegenheit hatte, mich zu gewöhnen. — Erſt lange nachher entfernte“ der Schlaf die {warzen Vorſtellungen, welche mich quälten. 413 Als ich am folgenden Morgen erwachte, fad ih, daß mein Gemach durch die Beleuchtung des Tageslichtes nicht gewinne , und das Gefühl, wel- “ches ich damals empfand, war ſogar noch ſchve>licher, als ih es auszudtü>en vermag, Da die