Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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der Folge habe ih eingeſehen, daß i mich geirrt. Dev Stadtbeamte ſah, was in mir vorging, und ſchien das lebhafteſte Vergnügen darüber zu empfinden.

¿Sie triumphiren, ſagte ich, indem ich ihm das Blatt zupügab , und ih will Fhre Freude noch vergrößern, indem ih Ihnen - geſtehe, - daß Sie durch dieſe Nachricht mein - bisheriges Mae erſt vollkommen gemacht haben.“

„Sie ſcheinen heftig, entgegnete er, doh mag ih das beſſer leiden, als Kleinmüthigkeit , und da Sie mir Vertrauen einflöôßen, will ih Jhnen ganz offen geſtehen, daß. ich keinesweges Jhr perſônlicher Feind bin, “ daß ih aber nicht umhin kann, die ci-devants-im Allgemeinen zu haſſen. Denn von je her waren ſie die Urheber all unſerer Leiden.

Ich erwiderte nichts auf dieſe ſ{önen Worte, und úberließ mich fortwährend den traurigſten Gedanken. Häufig “ hatte ih Aehnliches von dieſen Herren zu erdulden, deren Einige jedo<h beſſer ſchieten, als die Andern. Dann war es ſtets eine wahre Freude für mi, wenn dieſe an die Reihe kamen, und Gamache ſagte: „Dieſe vier und zwanzig Stunden werden wir ruhig verbringen. Es ſind von den Guten, ‘welche heute die Wache haben.“ ‘Man ‘erlaubte mir, mich in einer Leihbibliothek zu abönniren, und ih konnte jedes Buch erhalten,