Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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ſtammende’ Kleidung, würde ſelbſt | diejenigen zur “ Lachen ¿gereizt haben, welche volllommen aufgelegt gêweſen, ſein Alter, ſeinen Rang und ſein Ungle zu achten. Da ich ihn nur bei Neujahrsbeſuchen, ‘und ‘den hôchſt ſeltenen Gelegenheiten geſehen, wo wir zufällig in Verſailles zuſammentrafen, konnte zwiſchen ‘uns weder Freundſchaft noch Vertrauen Stätt finden. Mit einigen ſeichten Redensarten über das Unglä>liche unſerer ‘Lage , “begann ich die Unterredung mit ihm. j

„Meiner Trene, ſagte er, ſie iſ nicht ange: nehm ‘unſere Lage, in der That. Jhr Herr Bruder hat ſich von dem Spiel zurückgezogen , Unddaran “ſehr wohl gethan. Aber er hat uns in ' einer ſchönen Patſche zurügelaſſen, denn wir ſind für Geißcln erklärt, und, wiſſen Sie wohl, daß eé nicht angenehm iſ, Geißel zu ſein?“

In meiner neuen Wohnung gefiel es mix gut geiug. Mein Zimmer war zwar ſehr «klein , aber es war doch wenigſtens hell , ünd nachdem ‘ih in dem“ dunklen Palais geweſen , E ich dies als eine große Annehmlichkeit. Der Raum innerhalb des Forts war nur klein, aber man konnte wenigſtens die Füße vertreten, ſich durch Ballſpiel ſogar hinreichende Bewegung machen, und das war ſchon immer viel. Außerdem las ich, zeichnete, ſchrieb, und, was über dies Alles ging, ich konnte

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