Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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den Tag mit den Weſen zubringen, die ih am meiſten auf dieſer Welt achtete und liebte, und detten ih jeden Gedanken anvertrauen dutfte. Wie hätte ich niht einen günſtigen Unterſchied zwiſchen meiner jekigen Lage und derjenigen finden ſollen, die ih ſo eben verlaſſen? Doch dieſe Verbeſſerung meines Schickſals war beinah ein Unglück für mich, denn ſie war von ſo kurzer Dauer, daß ſie nur dazu diente, mir ihren Verluſt um ſo fühlbarer zu machen. Etiva drei oder vier Tage nah unſerer Ankunft im Fort unſerer lieben Frauen, als ich mit meinem Vater und Beaujolais ruhig beim Frühſtü> ſaß, wurden wir“ durch den Eintritt von drei “ Adminiſtratoren, begleitet von dem Officier der Wache und zwei Grenadieren mit Gewehren , überraſcht. Die Stube war ſo klein, daß ſie kaum Rauin genug fúr alle dieſe Merſchen bot.

-, Bürger, ſagte einer der Adminiſtratoren, es thut uns leid, Euch zu ſtôren, doch wir erhalten ſo eben einen Befehl, dem wir gehorchen müſſen. Die Bourbons ſollen ferner nicht mehr der Freiheit genießen, zuſammen zu kommen. Daher muß der älteſte Eurer Söhne ſich ſogleich auf ſein Zimmer verfügen , und von nun an darauf verzichten , das Eurige zu betreten. Dem Jüngſten wird es erlaubt , bei Euch zu bleibe, doh darf auch er nicht auf das Zimmer ſeines Bruders kommen.“ Dieſe