Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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1 3,,¡Daß: Sie ‘mir ſagem, © entgegnete ih, auf weſſen Befehl, und: wegen welches. Verbrechens Sie mich ‘in dieſen gräßlichen Kerker weiſen 2“ „Es geſchiehet auf Befehl des Convents. ‘‘ „Und: wie lange foll ih hier bleiben?“ —;

„Das wiſſen wir nicht. “Guten Abend, Bürger. “

Und um andern Fragen auszuweichen ,: ließ" ev ſchnell die Schlöſſer wieder“ vorlegeñ. So. blieb ich denn ganz allein, ‘zwiſchen vier Wänden, ſchwarz, wieder ſ{hwärzeſte Rauchfang, von ‘einem dunkeln

Gewölbe geſchloſſen. Jn dieſe Art von Grab drang das Licht des: Tages hur durch zwei ſtark vergitterte Luftlöcher, etwa zwei Fuß lang und drei - breit: Es war ſieben Uhr ‘des Abends, und vollkommene Dunkelheit herrſchte: bereits in meinem neuen | Aufeenthalte; doch da es’ draußen noch hell war, ‘ſtachen die eiſernen Gitter auf eine Sanare Art! gegen den lichtern Grund ab.

Ich ſekte mich äuf die Erde; denn ds hatte man miv_ niché Stuhl, nicht Bett gegeben: (Alles dies ward mir ‘erſt ſpäter gebracht) , und die Grau: ſamkeit, mit der man mich behandelte, flôßte mir eine: Wuth ein, die mich für den erſten Augenblic unempfindlich gegen die Schre>en meines Gefängniſſes -tnachte. Etwa eine und eine halbe Stunde blieb ih ſo, den Rücken gegen die Mauer gelehnt, fißen, ohne mich von der Stelle zu bewegen, ob-