Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

96 Frankreich 1799.

ſrúßt, und nah mehreren fructloſen Angriffen ſahe ſich Bonaparte veranlaßt , die Belagerung dieſer Veſtung aufzuheben, und am 22. May den Rúckzug wieder anzutreten. Nicht mehr als 10000 Mann famen nah einem beſhwerlichen Marſch von 26 Tage, und unter unaufhörlichen Angriſſen, am 16. Juny zu Cairo wieder an. Dieſer Verluſt war ihm um ſo empfindlicher, da er gerade aus dem Kerne ſeiner Armee beſtand, und ex feine Ausſichten hatte ſelbige wieder zu ergänzen, auch ſeine Lage durch dieſe koſtbare Aufopferung um nichts beſſer geworden war. Der befürchtete Angriff von den Türken erfolgte im July au< wirkli<, welche mit 28000 Mann bey Abukir landeten und dieſen Plab erobertenz indeß erlitten ſie am 25. July eine totale Niederlage, wodurch ſelbige genöchigt waren ſich wieder einzuſchiſfen. Bonaparte der es nun wohl einſah , daß für ihn in Egypten feine Lorbeeren gewachſen waren, und daß dieſe mic ſo vieler Gefahr verbundene Unternehmung ſeinen in Europa erworbenen Ruhm ſehr ver: dunkeln würde, beſchloß daher ſeine Armee zu verlaſſen, und ſich nah Europa einzuſchiffen, Von den Verhältniſſen in Frankreich unterrichtet, hoffte er doch noch ein: mal die Feinde der Republik zu {lagen und eine große Rolle zu übernehmen, daher beſchleunigte er ſeine Abreiſe und ſchiffe ſi< am 24. Auguſt in aller Stille ein, nachdem er zuvor dem General Kleber das Oberfommando in Egypten übertragen hatte, Dieſer befand ſi< nun in einer wahrlich bedenklichen Lage. Zwar wurde eine zweyte Landung der Türken im November noh glú>li< abgeſchlagen, allein da die franzöſiſche Armee immer weiter zuſammen ſ{molz, ſo blieb ihm nichts weiter übrig, als darauf Bedacht zu nehmen, ſich mit guter Manier aus der Schlinge zu ziehen. Er ſc<loß daher zu El-Ariſh mit den Türken einen dreymonatlichen Waffenſtillſtand und eine Convention, wornach Cairo und Alexandrien geräumt werden und

die