Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

98 Frankreich 1799

reren Genetäles begleitet im Rath ‘der Alten, und {wur die Republik zu retten; worauf er gegen T0000 Mann Truppen bey den Thuillerien verſammelte, ſodann aber die genommenen Beſchlüſſe öffentlich bekannt machen ließ. Natürlich brachté dieſe neue Erſcheinung ganz Paris auf die Beine, allein die Maaßregeln waren ſo gut genommen, ‘daß die óffentliche Ruhe nicht im Mindeſten geſtôrt wurde. i

Das Directorium lóſete ſich no< an demſelben Tage auf, indem Sieyes, Noger Ducas utid Barras freywillig ihre Stellen niederlegten, welchem Entſchluſſe ſich auh Moulins und Gohier nachher fügen mußten.

Ati 40, Nov, verſammelten ſich beyde Räthe: zu St. Cloud, wohin ſich: auh Bonaparte mit ſeinen, Truppen: begeben hatte. Hier wurde im Rache der 500. die pro: jectirté Regierungsveränderung “zuerſt in Vorſchlag ge: bracht „ fand aber ‘ſo vielen Widerſtand, daß man nach vielem Lärme endlich den Beſchluß faßte, alle Mitglieder einzeln darüber ſtimmen. zu laſſen. Bonaparte, dev es nuñ wol einſah, daß die Stimmen zum Nachtheile ſeines Planes ausfallen würden, ‘und daß durch dieſe Zögerung die Gegner’ vielleicht eine Gegenrevolution beabſichtigen fóntiten, ſchritt nun raſch zur That, und verfügte ſich ſofort in den Rath’ dev Alten, woſelbſt er eine pathetiſche Rede úber die Gefahr und Rettung des Vaterlandes hielt, und-\ich als den Vertheidiger deſſelben darſtellte. Wirklich ‘gelang ‘es ihm auch ‘die Verſammlung zu ſeinen Gunſten zu ſtimmen, worauf er ſich, unter militairiſcher Begleitung nach dem Rathe der 500 begab. Seine Beſaßung blieb am Eingange des Saales zurück, während Bonaparte ganz allein mit entblößtem Haupte ſich hinein begab. Hier verſuchte ex es ebenfalls, in einer wohlſtudirten Rede, ſich die hôchſte Würde des Reichs anzumas ßenz als-er' aber endlich voll Entzücken ausrief: „ich bin der hôchſte Gott; der den: Donner in ſeiner Hand trägt“

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