Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

114 Frankreich 1803.

biet zu Rißbüttel, von den Franzoſen beſeßt, und ſo befanden ſich, auſſer allen Hâfen von Holland, auch die Elbe und Weſer in den Händen der Franzoſen, wogegen ſich England, durch eine ſtrenge Blokade, rächte. Unbegreiflich war es, daß Kaiſer und Reich ſowol als, die übrigen dabey interejſizten Mächte, den Angrif auf einen ſo bedeutenden Theil des deutſchen Bundes ſo ungeahndet geſchehen ließen, und eben dadurch dem erſten Conſul Gelegenheit gaben, nachdem er ſich erſt auf der rechten Seite des Rheins feſtgeſeßt und ſeine Macht bis über die Weſer und Elbe ausgedehnet hatte, úber einen großen Theil des deutſchen Reiches, nah Gefallen zu ſchalten und zu walten. Die Anſtalten zu einer Landung in England wurden mit dem größten Eifer betrieben, und in den Häfen von Oſtende, Dünkirchen, Calais und Boulogne nicht nur eine Menge Fahrzeuge erbauet, ſondern auch eine Armee von 200000 Mann in dieſer Gegend zuſammen gezogen ; iudeß diente dieſe vorgebliche Landung wol nur dazu, eine anſehnliche Armee im ſchlagfertigem Stande zu halten, um ſelbige zu einem andern Zwecke ſofort bey der Hand zu haben, ohne bey den übrigen Mächten Mißtrauen zu erregen. ï

Sinzwiſchen war Bonaparte unabläſſig bemühet, ſi{< zum erſten Monarchen von Europa zu: erheben, und alles auf dieſe große Veränderung vorzubereiten, Vor allen Dingen mußte man ſich mehrerer bedeutenden Perſonen, die ſich vielleicht ſeinen ehrſüchtigen Abſichren widerſeßeu könnten, vom Halſe ſchäſfenz allein die Art wie dies geſchahe, erfúllte ganz Europa mit Staunen und- Abſcheu. Mürat als derzeitiger Gouverneur von Paris, machte unterm 16. Febr. 1804 bekannt, daß eine von England unterſtükte Verſhwörung im Werke ſey, an deren Spike ſich Moreau, Pichegrü, Georges und Lajolais befänden, und deren Zwecé dahin gehe, den

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