Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Franukreih 1789. 11

{loß die wüthende Rotte nach Verſailles zu ziehen, um dieſen Vorſchlag auszuführen; allein Lafayette beſeßte alle Ausgänge der Stadt, und trieb die Aufrührer zurú>; die ſich nun im Palais Royal wicder ſammelten, und ſi< die patriotiſche Geſellſchaft nannten. Dieſe Geſellſchaft, die unter der Leirung ihres eben ſo unwürdigen Obeihauptes, des Herzogs von Orleans, auf neue Pläne ſann, einen allgemeinen Aufſtand zu bewirken, ſandte ſogar eine Deputation an den Gemeinderath, um die Erlaubniß zur Läutung der Sturmglocken auszuwirken, die aber vie Antwort erhielt, daß man ſich mit den Geſandten von zuſammengelaufenen Geſindel nicht ein: laſſen fönne. Natürlih war nun dieſer verworfene Haufe auf Rache bedacht, die den beſſer geſinnten Theil der Repräſentanten, und vorzüglih die Königin treffen ſollte, wider die der Herzog von Orleans einen unverſóhulichen Haß hegte, und der man die Sc{uld alles Unglückes zuſchrieb. Das ſicherſte Mittel einen Volksaufſtand zu erregen , glaubte man darin zu finden, wenn ein Brodmangel entſtünde; daher verſuchte man: alles Brodkorn aufzukaufen und boshafter Weiſe zu vernichten. Dies Uebel konnte alſo niht verhindert werden, ſo ſchr auch die Regierung bemühet war von allen Seiten Zufuhr zu erhalten. Auf dieſe Weiſe wurden die Auftritte des 5. und 6. Oct. vorbereitet, und die durch Weiber und in weiblicher Kleidung verkleideten Banditen ausgeführt werden ſollten. Am 4. Oct. des Abends nahm dieſer Tumult ſeinen Anfang, indem Volksredner im Palais Royal das Volk aufheßten und zahlreiche Haufen Weiber, die ſih mit jeder Minute vermehrten, die Stadt durchſtreiſten. Beym Anbruch des folgenden Morgens verſammelte ſich dieſer Troß auf dem Breveplaß, die Nationalgarde wurde zurückgedrängt und ſo verſuchte man das Stadthaus zu ſtürmen. Ein ganzes Bataillon Nationalgarde rú>te zwar zur Herſtellung der Ruhe herbey ; allein da ſelbiges auf die Weiber nicht E

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