Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

328 Spanien 1808.

Volke mit Steinwürfen verfolgt, ja ſogar von einem Schmidt mit einem Degen verwundet, nur mit Mühe nah dem Wachthauſe der Garde in Sicherheit gebracht. Hier bat er den Prinzen um Gnade für ſein Leben, und uur mit Mühe gelang es demſelben, auf das Flehen der Königin, unter dem Verſprechen einer ſtrengen Unterſuchung, ihn aus den Händen der wü: thenden Aufrührer zu befreyen. Seine Häuſer, o wie die ſeiner Anverwandten und Favoriten wurden vom Volke geplündert, und ſeine koſtbaren Mobilien vernichtet. y À

Carl IV. entſagte nun am 19. März förmlich der Negierung, und meldete ſolches am folgenden Tage an . Napoleon; worauf der Prinz von Aſturien ſofort unter dem Namen Ferdinand VII. den vatexlichen Thron beſtieg, Napoleon hingegen benußte diefen Umſtand, um Spanien unter ſeine Gewalt zu bringen, denn che noch die Revolution beeudiget war, drang {on eine franzöſiſche Armee, unter dem Vorwande, nah Cadix zu marſchiren, in Spanien vorz rú>te aber bereits am 23. März, unter Befehl des Großherzoges von Berg, in Madrid ein,

Um in Spanien deſto weniger Widerſtand zu finden, hatte Napoleon ſchon vorher die Vorſicht gebraucht, die Kerntruppen der ſpaniſchen Armee, als Hülfstruppen, na<h Dännemark zu transportiren, wodurch dieſelben von ihrem Vaterlande gänzlih getrennt waren. Sobald die Franzoſen Madrid beſekt hatten, proteſtirte Carl, auf Anrathen ſeiner Gemahlin, gegen die Thronentſagung, da ſelbige gezwungen geſchehen ſey; und fertigte mit dieſem Proteſte ſofort einen Courier an Napoleon ab. Derſelbe verließ am 2. April Paris, und begab ſi< nah Bajonne , woſelbſt denn auch Carl IV., Ferdinand VIL und der gefangene Frie: densfürſt, vor ſeinem Richterſtuhl erſcheinen ſollten.

Carl IV,