Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1792. 47

Grenze entflohen wäre, wo ihn die Armee wahrſcheinlich beſhúßt haben würde. Unentſchloſſen in der Wahl der Mittel, wollte er dieſes Wageſtú> nicht unterneh» men, und ſo brach denn der unglüfliche 1cte Auguſt heran, welcher dem Könige die Krone und das Leben toſtete,

Die Grâäuelſcenen dieſes {re>li<hen Tages, waren vorzüglich ein Werk der Jacobiner, welche alle Kunſtgriffe aufboten, um das Volk auf dieſe ſchwarze Unternehmung vorzubereiten. Zuerſt wälzte man alles Unglúck der ganzen Nation auf den König, und forderte mit Ungeſtüm deſſen Abſeßungz da dies aber noch immer zu vielen Widerſpruch fand, ſo verbreitete man im ganzen Reiche die Nachricht, daß eine Gegenrevolution im Werke ſey, und daß man beſchloſſen habe, olle Patrioten in Frankreich zu ermorden, und mit Pethion den Anfang zu machen. Natürlich wurde Ludwig als das Haupt dieſer Verſchwörung angegeben, welches no< mehr Wahrſcheinlichkeit dadurch erhielt, daß die preußiſche Armee im Begriff ſtand, zur Unterſtüßung des Königes, nach Paris vorzurüken. Allein die Revolutionsmänner zu Paris fühlten ſich zu {wa<, den Angriff zu unternehmen, da der König noch ſehr viele Anhänger hatte, und tnan der Nationalgarde nicht trauen fonnte; daher erſann man das Mittel, die Freywilligen, welche aus allen Departementern zu Soiſſons ein Lager von 45 Bataillons formiren ſollten, nach Paris einzuladen, unter dem Vorwande daſelbſt auf dem Marsfelde ſ< zu verbrüdern, Mehrere Bataillons dieſer Freywilligen waxen au<h ſchon zum Bundesfeſte den 14. July eingetroffen, und wurden unter allerley Auéflúchren aufgehalten , bis auch die Marſeiller Föderirten am 30. July eingetroffen waren.

( Um dieſe große Unternehmung zu leiten, ernannten die Föderirten ein Aufſtands- Directorium von 17 Perſonen ,