Serbien, Rußland und die Türkei

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Volk, worauf der feierlihe Zug unter Anführung des Metropoliten und der Geiſtlichkeit ſich nah der Kirche begab und einer Dankmeſſe beiwohnte.

Jett trat eine Pauſe oder eigentlicher wohl eine Waffenruhe: ein, welhe Miloſch zu! bemigen ſuchte. Er ſchritt jezt offener und unumwundener auf die unbeſchränkte Gewalt los, und war namentlih bemüht, den Senat, welcher das geſehlihe Organ ſeiner Feinde war, zu beſchränken. Die Verſammlungen deſſelben nahmen einen friedliheren Charafter an, und allmählig verſtummte in dieſem alle Oppoſition. Für's erſte mußte dieſe nun die Hoffnung aufgeben, im Lande ſelbſt etwas gegen den Fürſten auszurihten, den wüthendſten ſeiner Feinde blieb nichts übrig als na< Konſtantinopel zu flüchten und hier ihre JIntriguen weiter zu ſpinnen.

- Miloſh wußte wohl die Geſahr zu würdigen, die ihm drohte, und würde ſie auh, da es ihm niht an Energie fehlte, gänzlih überwunden haben, wenn er Herr ſeiner Bewegungen gèweſen wäre. Aber das war nicht der Fall, da er dur ſein Verhältniß zur Pforte und zu Rußland gebunden war. Da er in ſeinem bisherigen Gange ſhon vielfah ‘über die ihm geſehlih ge-

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