Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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ſogar ſo weit, ihr zu ſagen, daß er ſich genöthigt ſchen werde, dur<h den Senat, ſie wegen Verbrechens des Hochverraths verhaften zu laſſen . weil ſie, indem ſte das Feuer bei den Anges legenheiten Bulgariens anſchúre, das Sch i>ſal Serbiens gefährde...

Liubißa heftete einen tieftraurigen Ausdru> auf den jungen Mann:

— „Und Du . .. Du begreift Nichts von Deinen Intereſſen . . . ſagte ſie zu ihm mit dem Tone bittrer Entmuthigung. Siehſt Du denn nicht, daß Du nur geduldet biſt auf dem Throne « . , und daß Deine Nachgiebigkeit gegen Deine Tyrannen Dir ſelbſt in ihren Augen weniger núßen werde, als der Ausdru> der laut von den Unterdrückten, den Brüdern Serbiens in Religion und Politik, für unſex Land ausgeſprochene Sympathie? ...

Einen Charakter von ſolchem Schlage einſchü<htern, war unmöglih . . . Sie nahm die Neutralität, welhe man ihr auferlegen wollte, nicht an, und diejenigen, welche ſoweit vorgeſchritten waren, wagten doch niht, von Drohungen zur Ausführung überzugehen z gefängenſeßen oder aus dem Vaterlande vertreiben ein ſolhes Weib, das von dem Verirauen und der glühenden Theilnahme des VolFes beſhúßt wurde, das wäre eine notoriſche Unklug=heit geweſen, bevor die inneren ‘und auswärtigen

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