Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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1812, von Napoleon bedroht, Frieden mit der Türfei. Da dieſe ihre Kräfte niht mehr gegen die im Orient von da ab ſehr furchtbare Macht anzuwenden hatte, ſah ſie das Feld frei und die unglülichen Serbier mußten aufs Neue darauf denken , ihre ſo theuer erkaufte Unabhängigkeit zu vertheidigen und die Waffen wieder zu ergreifen.

Zu Gunſten Serbiens war in dem Friedensvertrage von Rußland nichts ſtipulirt und die Pforte ergriff die Jnitiative des Krieges gegen Serbien .

Aber dies Mal war der Sultan entſchloſſen, großartige Beſtrebungen zur Eroberung Serbiens zu machen. Fünfzigtauſend Mann rü>ten unter dem Befehle Kurſchid Paſchas ins Feld. Kara=-Georg fann ihnen nur zwanzigtauſend Mann regelmäßiger Truppen entgegenſeßen. Zu dieſer Stunde verräth ihn das Glück. Seit 1806 hat ſein Stern zu erbleichen begonnen, die inneren Uneinigkeiten ſind immer größer und mächtiger geworden, die Begeiſterung, welche die Wunder der erſten Kriege hervorriefen, iſt in den Herzen ermattet. Wie es immer geſchieht, hat ſich mit dem Glüke der Egoismus bei denen eingeſtellt , welche ſih erhoben haben und nur bei denen, welche unten geblieben ſind, findet ſich no< Selbſtverläugnung und Ergebenheit fürs Vaterland.

Die Jahre 1812 und 1813 ſind für Serbien nichts als eine Reihe von Unglücksfällen, die Türfen haben ihre verlorenen Stellungen wiedergenommen