Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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Dieſer Prieſter iſt der Pope Lukas Lazarewitſch, der zwanzig Jahre hindur< in eigener Perſon in den Reihen ſeiner inſurgirten Brüder gekämpft hat. Das Alter hat die Kraft ſeines Soldatenarms geſchwächt, aber mit ſeiner mächtigen Rede ſchürt er das heilige Feuer des Patriotiómus in den Herzen an.

Einen Augenbli> betrachtet er die zu ſeinen Füßen liegende Menge und draußen in der Ferne die Haufen der Krieger, die Hoffnung Serbiens! Mit dem langen Kreuze von Holz, welches er in der rehten Hand hält, ſtóßt er auf den Boden. Aller Augen erheben ſih zu ihm: er wird das Wort ergreifen.

Dieſen armen, untröſtlichen Weſen, welche ſtill zu Gott beten und weinen, ſagt er, daß das Leben des Weibes ein unaufhörliches Opfer für die Familie, die Noth dér Zeiten, dei Erforderniſſe des allgemeinen Intereſſe iſtz daß ſie in den Tagen der ruhmvollen Prüfungen ſi bis zum Heroismus ſtark und muthig ſein und beweiſen müſſen, daß ſie die würdigen Töchter des Vaterlandes ſind.

Darauf ſteigt er die Stufen des Altars herab, durchſchreitet die Kirche und tritt auf die Schwelle z mit leidenſchaftliher Gebehrde nimmt er das Kreuz in beide Hände, hâlt es über die Menge, ſegnet ſie und ruft mit unausſprechlicher Verzu>kung aus:

— Euch, Jhr Abkömmlinge von Helden, Euch, Jhr von Gott Bevorzugten, iſt der Ruhm vorbehal-