Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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ein Poſten, auf den er ſich durch ſeine Tüchtigkeit emporgeſchwungen.

Miloſch war entſchloſſen, ſih ruhig zu verhalten, die Zeit abzuwarten, wo die Kräfte ſeiner Nation ſich wieder gehoben hätten, welche durch die leßten zwanzig Kriegsjahre erſchöpft waren. Aber die furchtbaren Verfolgungen, welche gegen die Serbier ausgebt wurden, trieben ihn bald aus der Ruhe heraus, zu welcher er ſi entſchloſſen hatte. Waren ſeine Tage auch anſcheinend nur mit Landarbeiten beſchäftigt, ſo wandte er ſeine Nächte darauf, einen neuen Plan des Aufſktandes zu entwerfen und die Mittel zu der Empörung vorzubereiten, auf die all ſein Sinnen ging. Er fand unter der Geiſtlichkeit mächtige Bundesgenoſſen und mit Ausdauer und Geſchi>lichkeit organiſirte er den neuen Aufſktand, der in der Oſternacht ausbrah und dies Mal, von ihm allein geleitet, ſo wunderbare Erfolge haben ſollte.

Aber bevor wir mit den Inſurgenten die verſchiedenen Phaſen ihres rieſenhaften Widerſtandes durchlaufen und uns auf den blutigen Kriegsſchauplaß begeben , auf welchem dem erſtaunten Blicke die impoſante und poetiſche Geſtalt Liubitza's mitten im Schauer des Blutbades, des Feuers uud der Gefechte uns entgegentritt, müſſen wir, um dieſe Frau, welche eine ſo bedeutende Stelle in der ſerbiſchen Geſchichte einnimmt, kennen zu lernen, einige Jahre