Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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Ihrigen aufgeſucht und* dorthin getragen, wo ſie in dieſem Augenbli>e über ihren Leichen weinte.

— Aber, ſo ſagte ſie, die Hand auf's Herz legend, noch verſiegen meine Thränen nicht! der Tag bricht an, das Lager wird in einer Stunde abgebrochen werden und mir bleibt noch eine lebte Pflicht zu erfüllen, Miloſch, ha!f mir ein Grab für ſie graben: Die ſich haben tôdten laſſen, um nicht lebend in die Hände der Türken zu fallen, dürfen im Tode nicht den Beleidigungen unſrer Unterdrü-s >er ausgeſeßt ſein!

Das Grab wurde gegraben, die Körper der beiden Brüder hineingelegt. Sie waren im Leben nicht voneinander geweſen, nun ruhten ſie auh im Tode zuſammen.

Nachdem das traurige Werk vollendet war, machte Liubißza ein kleines Kreuz in die Mauer, an welcher die lebten Perſonen, denen ihre Liebe in der Welt gehörte, begraben waren,

Aber der nerwöſe Ueberreiz, welcher ihr zu dieſen furchtbaren Auftritten Kraft gegeben , hörte auf, ſobald ihr Muth nichts mehr nützen konnte, ihre Energie keinen Zwe> mehr hatte! . . . Sobald Alles zu Ende war, unterlag die ſchwache Mädchennatur; mit verzweifelten Gebehrden warf ſie ſih auf das Grab ihrer Brüder, wollte nicht von dannen, wollte dort auch ſterben.

In der kleinen Armee, die, ſo zu ſagen , eine