Untersuchungen über die Mannane, Galaktane und Cellulosen angreifende Enzyme

Untersuchungen über Mannane usw. angreifende Enzyme. 381

Saftes: das Mannan aus dem Luzernesamen wird schwach oder nicht im Verhältnis zur Menge des vorhandenen Astacussaftes angegriffen, während das Mannan aus Corrozo leicht durch denselben Saft hydrolysiert wird.

Hier ist z. B. einer unserer Versuche, die wir mit Mannan aus Corrozo und zum Vergleich damit mit Mannan aus Luzernesamen (Galaktin) angestellt haben:

1. Versuch. 10 cem mittels einer Sonde erhaltener Magen-Darmsaft von Astacus fluviatilis Rond werden auf 20 ccm mit destilliertem Wasser aufgefüllt: Folgende Proben werden angesetzt:

[ Galaktin ...... 2g feelaetie ee 2ER: 1.2 Verdauungssaft .. . 4cem 2. .»Gekochter Saft .. . 4cem Destilliertes Wasser . 100 ,, |Destilliertes ‚Wasser . 100 ,, Saft . ».... 0... 2cem " nt Wasser .50 „ - Corrozomannan ... 2g Corrozomannan ... 2g 1. |Verdauungsat 0. 4cem 2. !Gekochter Saft ... 4ccem ‚Destilliertes Wasser . 100 „, Destilliertes Wasser . 100 „, [Saft oe erd, . . 2ccm

“ \Destilliertes Wasser . 50 ,„

Antiseptica: Toluol und Thymol. Nach 5 Tagen bei 38° enthält Flasche 1 0,20 g reduzierenden Zucker (als Glucose bestimmt), wovon 0,16 g auf Mannose, als Mannosehydrazon bestimmt, entfallen; Flasche 2 und 3 reduzieren die Fehlingsche Lösung nicht. Bei einer 5 cem-Probe aus Flasche 1 werden nur Spuren reduzierenden Zuckers festgestellt. Daß die Mannogalaktane aus Flasche 1 nicht umgeformt worden sind, geht daraus heryor, daß sie durch Zusatz von Kupferkaliumlösung gefällt werden.

Nach l0tägigem Verweilen entnimmt man der Flasche 1 wieder 5 ccm; auch in dieser Probe bemerkt man keine wesentliche Vermehrung des reduzierenden Zuckers. Man versetzt dann jede der Flaschen 1, 2 und 3 mit 6 com frisch entnommenen Pankreassaftes. Hierauf läßt man sie wieder 10 Tage bei 380 stehen. Die Flaschen werden hiernach nach dem schon angegebenen Verfahren geklärt, erst unter Zusatz von Alkohol, dann von Quecksilbernitrat. Die klare resultierende Flüssigkeit weist ein Reduziervermögen entsprechend 0,15 g Glucose auf.

Diese konzentrierte Flüssigkeit, der man später essigsaures Phenylhydrazin hinzufügt, ergibt sogar nach 24stündigem Kontakt kein Hydrazon, jedoch ein Osazon, nachdem sie 11/, Stunden lang auf 1000 erhitzt wird. Bei mikroskopischer Prüfung bietet es das charakteristische Bild des Galaktosazons dar. Über einem Filter aufgefangen, mit Wasser gewaschen, dann gereinigt (mit verdünntem Aceton, Methylalkohol), schmilzt es