Vorlesungen über eine künstige Theorie des Opfers oder des Kultus : zugleich als Einleitung und Einladung zu einer neuen mit Erläuterungen versehenen Ausgabe der bedeutendsten Schriften von Jacob Böhm und S. Martin

6

oder Pluralität der Zwangsfraft) Feiner „raison‘* bebürfe, um feine Afta zu validiren und Rouffeau fagt, daß der allgemeine Wille immer redyt fey. Endlich würde eine folche Delegirung aller einzelnen phyftichen oder Zwangsfräfte doc, nur ein Aggregat und Feine wahrhafte Goncentration derfelben geben, weil ihr das einende, nicht phoftfche, fondern moralische Brincip fehlte. Diefen Einmwirfen meinten nınt die Vertheidiger eines Urvertrags durch das Pojtulat der förmlichen Adhäfion aller Partielwillen an denfelben zu begegnen und ald man nad) dem Motiv diefer Adhafton frug, gaben fie ung als folches die Sebftfucht oder das wohlverftandene Privatintereffe, fomit gerade jenen antifos cialen Trieb an, welcher, fo wie er Ios wird, alle fociale Einung gründlich zerftort. Mit diefem faubern Grundfase Grliebe Dich über Alles, Gott aber umd den Nächften um dein felbjt willen) und ntit der Weberzeugung, daß es für Niemand eine Verpflichtung gegen Jemand gibt, und daß der Eigennuß die einzige Negel und das Princip des Willens und der Gefellfchaft fey, wird diefe zum Kampfplas aller felbftfüchtigen Sintereffen, und diefem anarchifchen Streit vers mag der Staat felbit fich zur Noth nur einige Zeit und zwar nur durch einen Bımd mit einzelnen Privatintereffen gegen die übrigen zu erhalten, d. h. nur durch Unterjochung und Knechtfchaft eines Theil der Gefellfchaft jelbjt. Sene beillofe VBerfennung der moralifchen Natur der Aırtorirat und ihre DBermengung mit der pbyfifchen Kraft, gemäß welcher jene Autorität al Macht nur Stärke, und das ihr Ges borchen nur Schwäche, von welcher endlich die Behauptung daß alle Gewalt vom DVolfe ausgehe, nur eine nothrwmendige Folge ift, müffen wir folglidy als die Theorie aller Defpotie, fo wie aller Anarchie Defpotie der Menge) erkennen,

Mie alle Wefen in unveränderlicher Beziehung zu Gott ftehen und wie diefe Beziehungen für fie conftitutio oder ihr Seyn begründend find, fo gilt dafelbe für ihre Bes giehungen unter fich, weil diefe fecundären Beziehungen