Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht
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In einem unterhalb erdigen, ringsum ſteinigen Kämmercen ſaßen wir drei, auf drei Bänken, bei einem dünnen Talglichte um die drei Seiten eines viere>igen hölzernen Tiſches. Fch hatte den Ehrenplaß gegen das Fenſfterloh; zu meiner Rechten war der Capitain, und zur Linken hatte ſih mein Wirth placirt. Vor uns war eine große Taufſchüſſel an Stelle eines Tiſchtuches und zinnerne Tellern mit zinnernen Löffeln, als ein ſeltener Hausreichthum, zum Gebrauche niedergeſeßt. Petrarca hatte alles nur Mögliche geleiſtet und eine kräftige Hühnerſuppe mit Fleiſch, di>gekochten Reiß, ja ſogar einen kleinen Braten zubereitet, woran ſich meine Gäſte labten, während auch ein Humpen Landeswein zur Erhaltung ihrer guten Laune beitrug.
Unter den verſchiedenen Geſprächen bei unſerm Zuſammenſein, war das Wichtigſte für mi ein Vorſchlag des Capitains, in ſeine Gegend die weitere Wanderung zu rihten und ſein Anerbieten, mich von dort aus auf einen Punkt des Landes führen zu wollen, der, was eine Ausbeute an Pflanzen betreffe, ſo viel er wiſſe, der reichſte in ganz Montenegro wäre. Mit Dank nahm ich dieſes Anerbieten an. Wir wurden einig, daß ih Morgen noch die bei Bercelle nahe liegenden Berge bereiſen, dann aber am nächſt folgenden Tage Vormittags in Boljevicha eintreffen und mit ihm von dort aus weiter ſüdli< nach der türkiſchen Grenze wandern wollte.
Aus unſerm düſkern Kämmerchen vernahmen wir heute einen eigenthümlihen Lärm in die dunkle Nacht hinein, dec dann und wann von Schüſſen, und bisweilen auh von gellendem, lange anhaltendem Gelächter unterbrochen wurde. Viele Montenegriner waren nämlich, wie bei Tage, ſo auh bei Nacht noh feſtlich beiſammen geblieben und hatten aus hundert Kehlen ein ſonderbares Concert angeſtimmt. So viel. Stimmen vorhanden waren, laut oder leiſe, hoh oder tief, ſo viel trillernde Mißtöne in Moll ſchallten zu uns herüber, ohne Ende und ununterbrochen. Wenn bei immer ſ{<wäcern - und ſ{<w{<hern Athemzügen der Ton endlich zu verſchwinden ſchien, brach er plöglih nah neu geſchöpfter Luft mit einem um ſo heftigeren Jodeln hervor. Jn dieſem monotonen Geheule lag etwas Melancholiſches und Unheimliches. Der Pope und der Capitain
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