Über den Geist des Zeitalters und die Gewalt der öffentlichen Meinung, S. 91
LL
84
Warum hatten Wiclef und Huß feine Nachfolger die ihren Muth und ihre Standhaftigfeit beſaßen? Warum wirkten ſie das uicht, was Luther ſo ſchnell und ſo mächtig wirken fonnute? —
nch nicht allgemein vorhanden. Die damalige Art die Wiſſenſchaften zu treiben und das Joch
der ſcholaſtiſchen Philoſophie, gab theils der Auf =
merkſamkeit der Gelehrten eine andere Richtung,
theils diente ſie ſelbſt dem Jrrthume zur Stüge.
És herrſchten andere Gewohnheitsbegriffe, und Luther würde in Wiclef's und Hußens. Zeitalter eben ſo wenig ausgerichtet haben, als E Mánuer.
Fene kühnen auſſerordentlichen Menſchen, die &riebfedern großer Revolutionen, welche bloß die Wirkung ihres Genic's zu ſeyn ſcheinen, mußten daher immer durch den Geiſt ihres Zeitalters und durch günſtige Umſtände unterſtüßt werden. Man
_fennf die Verſuche die vor Vasco's de Gama
berühmter Fährt nach Oſtindien gemacht wurden. Daß es weſtwärts große Juſeln und ohne Zweifel auch ein veſtes Laud geben mü}e, davon waren, wie bekannt, mehrere Seefahrer überzeugt, chè goch Columbus dieſe Jnſeln entde>te. Mehrere
Die Zerſtörung der Gewohnheits-Begriffe war