Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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‘dieſer Männer, welches allein das Vordringen des Jslams in dieſen Ländern hemmie und hemmt, zu beobachten Ge‘Tegenheit fand, der wird ihr Andenken ſtets in Ehren halten.“ Wie ſehr Hahn mit dieſen Worten der Wahrheit die Ehre gab, davon ſollte ih mi<h im Laufe meiner albaneſi| ſchen Wanderungen ungezähltemale überzeugen. Die Geiſtlihkeit in Albanien, ſei es nun Welt- oder Ordensklerus, ‘iſt eine geradezu unentbehrliche Stüße zur Durhforſhung ‘dieſes ſ<wer zugänglichen Landes. Und es iſt be| wundern8wert, mit wel<hem Verſtändnis für die Bedürf[niſſe des Fremden, mit wel< liebevollem Eingehen auf “all ſeine Wünſche, mit wel< unbegrenzter Gaſtfreundſchaft î [ſie jedem entgegenkommt, der ſih zu ihr in ihre meiſt “ſehr unwegſamen Bergdörfer verſteigt. Das hebt auh * Steinmey in ſeinen „Hochländergauen Nordalbaniens“ ; hervor, indem er ſchreibt: „Für den Reiſenden find die | Miſſionen von großem Werte, denn man iſt in ihnen ’ nicht nux beſſer aufgehoben als in einem Privathauſe, ‘ſondern es iſt infolge des Anſehens, welches ſie genießen, ‘auh die Sicherheit des Fremden größer, wenn die Leute \wiſſen, daß er von einem Miſſionär kommt odex zu einem [ſolchen geht.“ Charakteriſtiſch iſt, daß ein in Abweſenheit ‘des Miſſionärs die Fremden führender Albaneſe den Schirm des Miſſionärs mitnahm, damit jeder ‘gleich auf weite Entfernung ſehe, er führe „Gäſte des EE des einzigen Menſchen, welcher im Beſitze eines Regendaches und als ſolcher weit und breit bekannt war ! Einer beſonderen Vereinbarung gemäß ſteht in Albanien ſtets der unmittelbar vor dem Miſſionär einherſchreitende Mann im Schutze der Beſſa und iſt dadurch unverlebßlich. Zur Verſtärkung dieſes Schutzes dient noh die allgemein 1 bekannte Tatſache, daß der Pfarrer, da er ja als : Prieſter die ihm eventuell angetane Unbill niht ſelbſt ¿rächen fann, gewöhnli<h eine Anzahl Garanten zur Ver=