Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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ſehen hat, verdient der Kurioſität Halber — verzeihe es mir, lieber Leſer — jedenfalls au< erwähnt zu werden, wenn ih mi<h auh beim Anblicke dieſer für den Fall einer Belagerung vielleicht ſehr zwe>mäßigen Einrichtung ſehr lebhafl des Dichterwortes erinnerte: „Ernſt iſt der Anbli der Notwendigkeit.“ Von irgendwel<hem Mobiliar iſt in der Halle keine Spur zu entde>en. Einige Nägel ſind in die fahlen Wände eingeſchlagen, die als Garderoben-=halter und zum Aufhängen der Waſſen dienen. An einer i Querſeite iſt Farnkraut aufgeſchüttet und mit einigen / Fellen bede>t — das iſt die Lagerſtätte der Männer; dem Eingange gegenüber iſt die offene Feuerſtelle angebracht, welhe einem halb in die Mauer eingelaſſenen offenen Kamine gleicht. Eine Mauerniſhe neben der | Feuerſtelle dient zur Aufbewahrung des Kaffeegeſchirrs. | Die Beleuchtung wird abends, abgeſehen von der hell| fla>ernden ‘Flamme der Feuerſtelle, dur<h Kienſpahnſtücke | bewerkſtelligt, die man auf einen Eiſenroſt oder auf aus ‘der Wand hervorragende Steinpflö>e legt. Der Rauch von ‘der Feuerſtelle zieht durh eine Schießſharte ab; ein } Kamin iſt im ganzen Hauſe niht vorhanden. Das Da iſt aus Steinfließen oder aus rotgebrannten Hohlziegeln gebildet; das Steindah wird jedo<h bevorzugt, weil man nicht dur<ſchießen kann. Die Maurerarbeiten beïorgen in ganz Nordalbanien die Dibrioten, welche, wie etwa die JFitaliener bei uns, als geſchi>te Maurer bekannt Jind.

” An den ganz maſſiven Bau der eigentlichen Kula Tind die Stallungen oder auh bei reihen Albaneſen mit zahlreicher Familie die Räume für die Frauen und Kinder angebaut. Bemerkenswert iſt, daß man vor jeder

! albaneſiſhen Kula auf hoher Stange einen Pferdeſchädel

| exbli>t. Muß man da niht unwillkürlih an die Sthilderung des Tacitus von Deutſchland und feinen Be= wohnern denken? — —

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