Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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man in Albanien no< häufiger als in den ſüddeutſhen Hochlanden.

Schre>lich verliebt ſcheint der Albaneſenjüngling zu ſein,

welcher ſeinem bittern Weh in folgendem! Liede Ausdru gibt:

„Mich ergriff Sehnſucht nah Hauſe

Einzig wegen eines Menſchen,

Den ſie Lene nennen,

Fuß und Hand geſchmückt.

Komm, lieb Lenchen, ſogleich heraus,

Komm für mi<, den Aermſten.

Ich werde fortgehen in die Welt,

Werde die Haare wie die Franken wachſen laſſen

Und, wenn ih zurückkomme, gauzen wie ein Hund.“ Mit dem ihr wahrſcheinli<h ohne ihr Wiſſen ange-

trauten Gatten ſcheint die Albaneſenjungfrau durchaus nicht zufrieden zu ſein, welche ſingt:

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„L Aermſte ih, die ih kein Glück habe, D Aermſte, die ih fein Glück habe ! Ich werde die Fenſtergitter auf die Straße werfen, D Aermſte, die ih kein Glück habe ! Denn ſie gaben mir einen alten Mann. D YAermſte, die ih kein Glück habe ! Ein Mann, wie ein Säugling, um mir den Buſen zu reiben, D Aermſte, die ih kein Glü> habe ! Einen Mann, wie ein Krümmchen, ſo groß, wie meine Bruſt, D Aermſie, die ich kein Glück habe !“ Auf der Freite, vielleiht gar beim „Fenſterln“, ſcheint Sänger erwiſcht worden zu ſein, welcher klagt: „Sie laſſen mih niht, liebe Mutter, ſie laſſen mich niht, Den Felſen von Gorißa haben ſie mir beſet. Sie haben mich ergriffen und haben mi erwartet;

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