Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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beſtens vorgeſorgt war. Staunenswert erſchien es mir bei ſolchen Gelegenheiten, auf wel“ weite Entfernungen {ih die Malzoren zu. verſtändigen vermochtenz die Hände trihterarlig an den Mund gelegt, ſandte jedesmal die uns beigegebene „Stammespolizei“ — wie wir ſie nannten — "Ruffignale zu ſehr - weitentlegenen Häuſern. und dieſe Zurufe - wurden immer verſtanden und genaueſt bez achtet. -——- — —

Der Aufſlieg ¿um Paſſe (T\haffa) Ma lit begann. Die „Wege“ über den Mali Barſch waren gewiß nicht einladender Natur geweſen, aber ſtellenweiſe lamen ſie uns nun wie- angenehme Promenaden vor gegenüber dieſem halsbrecheriſhen Paßlübergange, den Freund Wenng in einem ſehr begreiflichen Anfalle herben Unmutes „des Teufels Straße“ benannte. „Es gibt Momente im Lben,“ ſo ſchrieb mein lieber Reiſegenoſſe ſpäter im „Bayeriſchen Kurier“, „in denen der Menſch rücfſichtsloſe Kritik an ſeinem eigenen Tun, übt und ſich ſelber mit nichts weniger als ſhmeichelhaften Titulaturen belegt. Bei dem Uebergang über die Tſchaſſæ Maíit kamen in: den. verzweifelten Lagen, die ſich dabei ergaben, für mih ſolche Momente innerli>er Einkehr. Jh legte mir die Frage vor, was in des Kucku>s Namen mi. eigentlih na< Albanien geführt habe und welchen Vorteil ih mix davon, verſpreche, der in einigem Verhältnis zu dem Riſiko ſtünde, das ih dabei eingegangen ſei. Und i< muß - zu meiner Beſchämung geſtehen, daß mich dieſe Fragen ſehr in Verlegenheit ſetzten. Mein zweites Jh zögerie denn auh nict, mir in ſo derben Ausdrücken die Wahrheit zu ſagen, daß, wenn ſi<h jemals ein fremder Menſch unterfangen hätte, ſi<h der gleichen Epithetons mir gegenüber zu bedienen, ih ihn zweifellos vor den Kadi geſchleppt haben würde. Freund Siebers, den ih Hinterher ins Geheimnis zog, meinte bloß, ‘er- habe auh ſhon darüber nachgeda<t, welche Belohnung er von