Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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meiner Frau dafür verdient habe, mih in das Land der Skipetaren verſchleppt zu haben. Welche Geſtändniſſe er >< ſelber machie, das verſhwieg er mir ſorgſam und meinte nur, hinterher, wenn die Geſchichte überſtanden wäre, wären wir um re<ht intereſſante Erinnerungen reicher.“

In der Tai, die Strapazen der Reiſe wurden auch wirkli) dur< die geſammelten Erfahrungen und die reiten Erinnerungen vollauf gelohnt, die wir mit nah Hauſe brachten.

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Bei dem kriegeriſchen Sinne der Albaneſen und den ! vft ſehr blutigen Fehden, welche die einzelnen Stämme | miteinander auszufe<ten haben, iſt es nur ein Akt ver / nünftigen Selbſiſhußzes, wenn ſolche Paßübergänge von | den ſonſt au< no< ſo feindlichen Stämmen durch be- / ſonderes Uebcreinkommen geſhüßt werden. Von derart | geſhüßzien Wegen und Päſſen heißt es, ſie haben die! Beſſa, das bedeutet: ein auf dieſem Wege Gehender darf niht angegriffen werden. Außerhalb der genau markierlen Wegſire>e, die dur<h die Beſſa geſchützt iſt, | herrſ<hi dann wieder Vogelfreiheit, und außerdem gilt die Beſſa nux von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. | „Ein Weg, eine Dertlichkeit oder eine Perſon hat die / Beſſa, Heißt,“ \ſo definiert Steinmey fehr \ſ{<harf und * präziſe dieſen Begriff, „der Weg oder die Dertlichkeit oder die Perſon ſteht unter dem S{uße des ganzen | Stammes. Wird jemand auf dieſem Wege oder der Oert- | lihkeit augegrifſen, oder wird die Perſon getötet, o ahndet der ganze Stamm die Tat.“ Erſchießt z. B., ſo demonſtriert der Forſcher weiter, auf dem von uns gerade betretenen Wege über die Tſchaffſa Nermanjs ein Nikaj einen Schala, ſo wird der Nikaj von ſeinem eigenen Stamm zur Strafe gezogen. Dieſe beſteht nah dem zwi--

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