Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798
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nahmen wohl au<h mehr als einen. In den Fle>en und Dörfern entſtand ein heil. Wetteifer, beſonders unter den Frauen, da jede ihren Prieſter am beſten nähren wollte. Wenn ein ſolcher dann gedieh und fett wurde, welche Freude für die Frau, die deswegen von den übrigen beneidet ward. „Die Nahrung der Schweizer iſ nicht gerade fräftig“, ſchreibt Lambert. „Grobes Brot, eingeſalzenes Fleiſ<h, nur Waſſer, außer an den höchſten Feſttagen, wenig oder keine Eier, aber trefflihe Milchſpeiſen, das iſt alles, was auf dem gaſtlihen Tiſche erſchien, aber das beſte Stüc war immer für den Prieſter. Er mochte wollen oder nicht, er mußte es annehmen, wollte er nicht die ganze Familie beleidigen. Wenn friſches Fleiſch zu bekommen war — gewöhnlih war es nur ein fleines Stü — ſo war dies für den Prieſter allein. Niemals ging man auf den Markt oder in ein benahbartes Dorf, ohne daß man etwas heimbrachte, das ihm Freude bereiten ſollte. Die Männer hätten ſie gerne mit \ſi< auf den Markt genommen, um dann mit ihnen anf gut \{hweizeriſche Weiſe ins Wirtshaus einzukehren, aber dieſe guten Prieſter wollten lieber zu Hauſe Waſſer trinken als Wein in der Schenke.“
Freilih waren die Franzoſen zu Hauſe an größern Luxus gewöhnt geweſen, aber der Edelmut und die Gutherzigkeit der biederen Schweizer waren ein Erſag für manche Entbehrungen. Jüngere Leute waren bald an die neue Lebensweiſe gewöhnt, ältere nur mit Mühe, ſo daß ihre Ge-