Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798

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ERIN der Urſulinen unter ſehr ſtrenger Aufſicht lebte. Er ließ ſi< au< ein Zeugnis über gute Aufführung in Freiburg ausſtellen, welches von den ſehs daſelbſt \ih aufhaltenden franzöſiſhen Biſchöfen unterzeichnet war. Nachdem er auf der Hauptwache

ſeinen Paß in Empfang genommen, wurde er von einem Soldaten bis vor das Bernerthor begleitet.

5. Von Freiburg nach Zouſtauz.

Hören wir ihn ſelbſt ſeine Reiſe erzählen!

„Jh mußte über Luzern, um von dem öſterreichiſchen Geſandtſchafts-Vertreter einen Paß nah Deutſchland zu bekommen. Meine Reiſe machte ih zu Fuß, indem ih morgens früh mi< auf den Weg machte, um vor dem Frühſtück drei bis vier Stunden zurückzulegen; nachher no< cinmal drei bis vier Stunden, worauf ih von neuem Halt machte und meinen Inbiß einnahm. Endlich ein lezter Marſch von zwei oder drei Stunden bis zum Nachtlager, in welchem ih vor der Nacht einzutreſffen ſuchte. So hatte ih act bis zehu Stunden zurückgelegt bis zum Nachteſſen.

Einen erheiternden Beweis von der Einfachheit der Sitten und des Charakters erhielt ih während meiner Reiſe. Einem guten Bauern, der mi unter meinem Regenſchirm vor einem ſrömenden Regen geſhügt ſah, leuchtete der Nugen dieſes Möbels ein und er mate mir den Vorſchlag, es mir abzukaufen ,