Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798

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Orleans, welche aus ihrer Verbannung in Spanien ihm 35 Louis’dor ſandte als Entſchädigung für ſcine Reiſe nah Mitau. Er entſchloß ſih, perſönlih dafür zu danken und ihr über ſcine mehr als tauſend Stunden lange Reiſe Bericht zu geben.

10. Reiſen nach Spanien.

Am 2, Januar 1799 fuhr er mit der Poſt und mit einem Paß verſchen nah Lyon. Was ſeine weitere Reiſe über die Pyrenäen und in Spanien betrifft, ſo können wir uns kurz faſſen. Er beſchreibt ſchr ausführli<h die Wohnung und den Haushalt der Herzogin von Orleans zu Sarria in Catalonien. Es war ihm auffallend, als ihren Vermögensverwalter und vertrauten Rouzet anzutreffen, einen ehemaligen Jakobiner. Mit dieſem war die Herzogin wohl {hon damals zum zweiten Male, aber heimlich, verheiratet, was Lambert niht gewußt zu haben ſcheint.

Bei ſeiner Ankunft in der Heimat erhielt er die Nachricht vom Tode ſeiner Stiefmutter. Er beweinte ſie aufrihtig und widmet ihrem Andenken Worte der aufrichtigſten Teilnahme. Mit dieſem Verluſte war das leßte Band gelöſt, das ihn mit Lons-le- Saulnier verknüpft hatte. Er glaubte ſi< hier niht mehr ſicher, ſeitdem, nah der Auflöſung des Raſtadter Kongreſſes (28. April 1799) der Krieg mit Oeſterreih wieder ausgebrochen war. Der Erzherzog Karl hatte in der erſten blutigen Schlacht bei Zürih am 16. Juni