Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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Du, wer du immer bift, der du einen Hang fühlft, did dem grojjen Tempel der heiligen Natur zu nahen, ihren Geheimnijjen nadzujpüren, und die Wunderwerke der Schöpfung zu belaujchen, nähere dic nicht dem euer der Gottheit, ehevor du rein bift wie Krpftall, damit die Slamme der Natur nichts Derzehrendes in dir finde. Glaubft du dic) aber ftark genug, Herr deiner Selbitliebe zu jepn, dein Gefühl nah dem Gefühle der Zinheit zu fimmen, und dein Herz nach der allgemeinen Harmonie der Natur, jo reihe mir deine Yand, damit idy dich hinführe, wo die Gottheit thront, die der Weije in jeinem Geijte anbethet.

Kind des Irrthums! du jucheft Weisheit, du Juheft Licht, und jiheft in den Sinfternijjen.

Weisheitijtnurdort, wo Wahrheit ift; Licht, wo Güite mit Wahrheit vereint ift, dort, wo Leben und Ruhe ift, und Leben und Ruhe ift nur dort, wo Harmonie ift, und Harmonie ift nur in Gott.

Sieh umher! wo lebft du? Im Thale des Zlendes, wo eine Stunde die andere tilgt, ein Augenblid den andern zerftört: ein Silave der 3eit, ein Rind der Veränderung.

Steuden und Leiden wechjeln mit Stunden ab; vergebens Jhmadhtet deine Seele nad) dauerhafter Sreude; vergebens athmet deine Bruft nach dauerhaften Genufe. Begierden erregen Ber gierden, und jättigen di nicht; die Nacht fiegt Über den Tag, und ein Augenblid zerftöret jahrelange Arbeiten. Entfernung, Tod und Trennung reißen dir, was du liebt, aus deinen Armen. Das Alter, Krankheit und Gram rauben dir die Sreude deiner Tage; der Tod bleicht die Wangen deiner Geliebten, und am Abende verwelfen die Rojen, die dir der Morgen gejhentt hat.

In diefem Wohnorte bift du, angejchmiedet in Sejjeln des sleiihes; eingeferfert in zerbrechlihe Rnodhen, worinn deine Seele nad) Stepheit jeufzt, gleich einer im Rerker Gefangenen.

Die Sonne jpiegelt ji) in den Thränen des £lendes, wenn jie aufgeht, und der Mond bejcheint das jchlajlofe Aug des in Kummer Derjenften. Der Hain hört feine Seufser, jein Winjeln der Bad, der durch die Sluren fließt. Wo du hin: jiehft, jhreden dic) Ungeheuer. Dort morden Armeen; da Gejehe und Richter; dort dunkt der friedjame Arme jein Brod in Ihränen, und dort jhwelgt der gefüllofe Reihe, und macht jeinen Bau) zum Gott. Hefatomben fallen für feine Steßjucht, mit denen er jein abendteuerlihes Selbft mäjtet, und Unjchuld,