Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

79. Sosimus an jeinen Schüler.

N erne ©ott fennen, mein Sohn! Das Wejen, das ift, das war, und das ewig jeyn wird.

Diefe hohe Benennung erklärt die Rothwendigteit jeines Sepns, und die Dölle jeines Dajepns.

Kein Sterbliher kann das Unendlihe begreifen, fein &rIhaffener das Unerjhaffene — nur das Gefühl führt uns zu jeiner £rfenntniß dur die Natur. Der Menjh it erjchaffen, diejes Wejen zu lieben, nicht es zu ergründen.

ey dem Namen eines Gottes joll Steude in deinem Herzen jepn, unter allen Wejen, die diejen Erdball bewohnen, bift du eines derjenigen, das fähig ift, feinen Schöpfer zu erkennen, und diejer Unterjchled zeigt dir deine Größe.

Das Gejhöpf, mein Sohn! das Gott erkennen fann, jteigt zu der unterjten Rlajje finnlicher Wejen herab, und erniedrigt ji) "bis zum Thiere,

Ale Wejen und Gejhöpfe, die dich umgeben, rufen dir zu: Wir jind, wie du, aus den Händen der Gottheit gekommen, die uns jhufj, um dir zu dienen, um dich zu unterweijen, daß ein Gott jey, und, daß diejer Gott ganz Liebe ift, um dich zu unterrichten, und did zu zwingen, ihn zu lieben,

Der Name der Gottheit, mein Sohn! it mit lejerlihen Suchjtaben in jedes Wejen gejchrieben, auf den Slügeldhen des kleinjten Injekts bis auf den Siitihen des Adlers, der jich zur Sonne erhebt. In der ganzen Natur fteht Gottes Name, und alles wiederholt uns jein ewiges Dajepn.

Welche Begriffe hatten die Menjchen von jeher von diejem Wejen! — £ine Enechtlihe Surcht gegen eine unbefannte Macht gab ihnen unächte Begriffe eines Gottes ber Rothwendigtfeit, und des blinden Sufalls. Don diejem Gejihtspunfte betrahten Jie das Wejen der Liebe, und eine Menge Menjhen betradten es nod von dlefem Gejichtspunfte.

An Gott glauben, heißt das höchfte Wejen erkennen, das alles durdy jeine Weisheit leitet; eine Mitgejchöpfe lieben, wie er jie liebt, feine Gejehe halten, und ji) jeiner Dorjehung, Güte und Gerechtigkeit überlajjen.