Begebenheiten und Unruhen im Bisthum Lüttich

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cher auf Landtägen an der geſezgebenden Gewalt, an Beſtimmung und Erhebung der Abgaben, an Ausúbung der meiſten Regierungsrechte einen großen Antheil hat, ihr Glúk und ihre Erhöhung gröſtentheils dem Fürſten zu danken , und nahmen daher. in ihren Entſchließungen öfters mehr Rükſicht auf die Privatabſichten deſſelben , als auf die Wünſche der Nation. Eine Würkung davon war, daß ſeit dem auf die niedere Volksclaſſe immer mehr drüfende Abgaben gelegt wurden, unfer deren Laſt der Landmann und Handiverker ſeufzte, indeß der reichere und angeſehenere Theil der Nation, das Domcapitel , der Adel , die Úbrige Geiſtlichkeit ſich einer unbeſchränkten Immunität von denſelben zu erfreuen hatte,

Bei dieſen Umſtänden ſtieg das Mißvergnügen des gröſten Theils der Nation gegen die Regierung von Jahr zu Jahr. Eine lange Reihe von Jahren der Unterdrükung verſtärkte bey dem Volk das Gefühl ſeines Elends, Bald geſellten ſich auh aus den höheren.